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München: Wie Schüler in Bayern schrittweise an die Schulen zurück sollen

München

Wie Schüler in Bayern schrittweise an die Schulen zurück sollen

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    Einzeltische: In Dänemark sind die Schulen bereits wieder geöffnet. In Bayern sollen die ersten Rückkehrer ab 27. April in halbierten Klassen Abstand voneinander halten. 
    Einzeltische: In Dänemark sind die Schulen bereits wieder geöffnet. In Bayern sollen die ersten Rückkehrer ab 27. April in halbierten Klassen Abstand voneinander halten.  Foto: Philip Davali, dpa

    Bayerns Schulen sollen in den kommenden Wochen ihren Betrieb schrittweise wieder aufnehmen: So können ab dem 27. April zunächst die Abschlussklassen an den weiterführenden und beruflichen Schulen in den Unterricht zurückkehren. Laut Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) betrifft dies rund 14 Prozent der Schüler.

    Piazolo: Rückkehr aller Schüler bis zum Sommer "nicht zu garantieren"

    Frühestens ab 11. Mai könnte der Unterricht dann ausgeweitet werden - etwa auf Klassen, die im kommenden Jahr ihren Abschluss machen, sowie die vierten Klassen an den Grundschulen. Ob dieser Zeitplan eingehalten werden könne, sei aber noch längst nicht klar, erklärte Piazolo am Donnerstag: Erst in zwei Wochen will die Staatsregierung über das weitere Vorgehen entscheiden. Bis Ende April soll dann auch ein Plan vorliegen, wie die weiteren Klassen wieder in den Schulbetrieb zurückehren könnten. Es sei das Ziel, dass alle Schüler bis zum Sommer zumindest an einem abgespeckten Unterricht teilnehmen können, so Piazolo: "Aber das ist nicht zu garantieren."

    "Jeder soll seinen Schulabschluss machen."

    Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU)

    In jedem Fall stattfinden sollen die Abschlussprüfungen wie Abitur, Mittlere Reife oder "Quali". Diese sollen nach den derzeitigen Zeitplänen ab dem 20. Mai (Gymnasium), 30. Juni (Realschule) und 6. Juli (Mittelschule) beginnen. An den Grundschulen soll der Übertritt auf Basis der Schulnoten bis zum 13. März erfolgen. Ein möglicher Probeunterricht am Gymnasium soll von 26. bis 28. Mai stattfinden. Not-Abschlüsse ohne Prüfungen werde es in Bayern nicht geben, bekräftigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU): "Jeder soll seinen Schulabschluss machen."

    Halbe Klassen, großer Abstand, Pause im Klassenzimmer

    Zur Sicherheit der Schüler und Lehrer, aber auch der Eltern, sollen in den Schulen strenge Infektionsschutzmaßnahmen gelten: "Der Unterricht soll in maximal halber Klassenstärke mit zehn bis 15 Schülern erfolgen", sagte Piazolo. Der Abstand zwischen den Schülern soll 1,50 Meter betragen. Dafür brauche es spezielle Sitzordnungen. "An bestimmten Schulen prüfen wir auch einen zeitlich versetzten Schulbeginn", so der Kultusminister. In den Pausen sollen die Schüler im Klassenzimmer bleiben. Schulmensa und Pausenverkauf bleiben geschlossen. Eine Maskenpflicht in den Klassenzimmern soll es laut Piazolo nicht geben, weil es sich um eine kleine, immer gleiche Gruppe handelt. In Schulbussen aber sollen die Kinder und Jugendlichen Masken tragen. 

    "Diese plötzliche Eile kann ich nicht nachvollziehen."

    Gerhard Bleß, unterfränkischer Vorsitzender beim Lehrerverband BLLV

    Gerhard Bleß, unterfränkischer Vorsitzender beim Lehrerverband BLLV, kritisiert die Öffnung der Schulen als zu schnell: "Diese plötzliche Eile kann ich nicht nachvollziehen." Binnen einer Woche seien in vielen Schulen die hygienischen und räumlichen Voraussetzungen für einen sicheren Unterricht in den Abschlussklassen nur schwer zu schaffen. Man müsse auch davon ausgehen, dass sich nicht alle Schüler an die Abstandsregeln halten, warnt Bleß.

    An den Abschlussprüfungen festzuhalten sei ebenfalls "nicht zwingend", findet Bleß: "Es wäre in diesem Jahr auch ohne gegangen." Jedenfalls seien die Prüfungen kein Grund, den sonst von Söder postulierten Kurs der langsamen Rückkehr nun ausgerechnet in den Schulen aufzugeben: "Wenn es um die Gesundheit geht, darf man sich doch nicht von Prüfungsterminen treiben lassen."

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