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Glosse: Mamma mia: In Rom greift der Frevel um sich

Glosse

Mamma mia: In Rom greift der Frevel um sich

Andrea Kümpfbeck
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    Auch das Kolosseum in Rom bleibt von Kritzeleien nicht verschont.
    Auch das Kolosseum in Rom bleibt von Kritzeleien nicht verschont. Foto: Oht, dpa

    Es gibt ein paar Dinge, bei denen verstehen die Italiener gar keinen Spaß. Wenn ein Koch Sahne in die Carbonara-Soße kippt zum Beispiel. Oder ein Gast zum Spaghetti-Essen einen Löffel verlangt. Oder wenn sich jemand am Fuße der Rialtobrücke in Venedig niederlässt, einen kleinen Kocher auspackt – und sich Kaffee kocht.

    Zwei junge Backpacker, deutsche Touristen natürlich, mussten diesen selbstgebrühten Kaffee vor etlichen Jahren teuer bezahlen. Fast 1000 Euro Strafe wurde ihnen aufgebrummt. Außerdem mussten sie die Unesco-Welterbestadt verlassen. Venedig geht seit längerem strikt gegen Touristen vor, die halb nackt vor Denkmälern posieren, in der Unterhose in den Canal Grande springen oder an historischen Plätzen picknicken.

    Junger Mann ritzt in Kolosseum in Rom Namen der Freundin ein

    Und Touristen, die sich daneben benehmen, gibt es jede Menge. Ein junger Mann erzürnt in Rom gerade das italienische Gemüt. Ausgerechnet im Kolosseum, dem rund 2000 Jahre alten Wahrzeichen und Symbol der Ewigen Stadt, ritzte er mit einem Schlüssel den Namen seiner Freundin in die Steinwand. Als Zeichen ewiger Liebe? Oder grenzenloser Dummheit? Dem Grinsen des ungezogenen Kritzlers nach zu urteilen, das ein anderer Tourist auf einem Video festhielt, eher zweiteres. Der italienische Kulturminister Gennaro Sangiuliano ist empört: „Es ist sehr ernst, unwürdig und ein Zeichen für große Kulturlosigkeit, dass ein Tourist einen der berühmtesten Orte der Welt, ein historischen Erbe, verunstaltet“, ließ er mitteilen.

    Jetzt wird der unbekannte Mann gesucht, es droht ihm eine hohe Strafe. Vor einigen Jahren schon musste ein russischer Tourist, der etwas in die Wand im Kolosseum geritzt hatte, 20.000 Euro zahlen. 

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