Der Gardasee ist nicht nur der größte See Italiens, sondern auch das liebste Reiseziel vieler Deutscher. Erreichen kann man das Gewässer besonders aus dem Süden Deutschlands innerhalb weniger Stunden. Wer sich für die Anreise mit dem Auto entscheidet, sollte allerdings einiges beachten. Nicht nur hat Österreich die Preise für die Vignetten 2025 erhöht, auf dem Weg zum Gardasee könnte eine marode Brücke für Verkehrschaos am Brenner sorgen, sodass Urlauber sich über alternative Routen informieren sollten.
Schon bevor es los in Richtung Gardasee geht, sollten Autofahrerinnen und Autofahrer von Mai bis Oktober außerdem einen genauen Blick auf ihre Reifen werfen. Wie der ADAC berichtet, gilt in Italien in den Sommermonaten nämlich ein Verbot für bestimmte Winter- und Ganzjahresreifen. Wer sich nicht daran hält, muss mit einem Bußgeld von bis zu über 1700 Euro rechnen.
Übrigens: Am Gardasee angekommen, sollten Urlauber genau darauf achten, wo sie fahren dürfen und wo nicht. Wer nämlich ohne Genehmigung in eine „Zone traffico limitato“ fährt, könnte am Gardasee in eine teure Bußgeld-Falle tappen.
Reifen-Regel in Italien: Was müssen Autofahrer auf dem Weg zum Gardasee beachten?
In Italien ist es laut dem ADAC von 16. Mai bis 15. Oktober verboten, Reifen zu verwenden, die einen niedrigeren Geschwindigkeitsindex, auch Speedindex genannt, haben als im Fahrzeugschein – also in der Zulassungsbescheinigung Teil I – vorgesehen. Das Verbot gilt für alle Kraftfahrzeuge und Anhänger, unabhängig vom Land der Zulassung – einzig Motorräder sind von der Regel ausgenommen.
Wer sich nicht an das Verbot hält und mit den falschen Reifen nach Italien fährt, muss mit einem saftigen Bußgeld rechnen. Bei einem Verstoß sieht das italienische Straßenverkehrsgesetz laut dem ADAC Strafen in Höhe von mindestens 431 Euro vor. Im Worst Case werden sogar 1734 Euro fällig.
Wichtig: Wie das Landesamt für Kraftfahrzeuge der Provinz Bozen betont, handelt es sich bei dieser Regel nicht um eine Sommerreifenpflicht. Entsprechende „Fake News“ hätten „im Netz auf deutschen und österreichischen Webseiten“ in den vergangenen Tagen die Runde gemacht. „Uns ist es wichtig, Bürgerinnen und Bürger sowie Urlaubsreisende korrekt zu informieren und bei Falschmeldungen umgehend gegenzusteuern“, sagte Landesrat Daniel Alfreider am 10. April. Viel mehr gehe es nämlich darum, dass Winterreifen für niedrige Temperaturen ausgelegt seien und dementsprechend auf heißem Asphalt schlechtere Fahreigenschaften aufweisen würden als Sommerreifen. Mit dem richtigen Geschwindigkeitsindex dürfen Winterreifen aber auch im Sommer aufgezogen bleiben.
Mit dem Auto zum Gardasee: Wie hoch muss der Speedindex auf den Reifen sein?
Wer vor dem Urlaub am Gardasee überprüfen möchte, ob der Speedindex hoch genug ist, um damit straffrei in Italien fahren zu dürfen, muss einen Blick auf die Reifen und in den Fahrzeugschein werfen.
Laut dem ADAC ist der Geschwindigkeitsindex der Reifen auf der Seite am Ende der Reifendimension abzulesen. Der letzte Buchstabe kennzeichnet den Speedindex und steht direkt nach der Reifengröße. Die Zahlen- und Buchstabenfolge ist laut dem österreichischen Automibilclub (ÖAMTC) nach einem bestimmten Muster aufgebaut. Zum Beispiel: „225/55 R17 H“. Das „H“ kennzeichnet hier also den Geschwindigkeitsindex.
Diese Buchstaben stehen laut dem ADAC für bestimmte zulässige Höchstgeschwindigkeiten:
- P: maximal 150 km/h
- Q: maximal 160 km/h
- R: maximal 170 km/h
- S: maximal 180 km/h
- T: maximal 190 km/h
- H: maximal 210 km/h
- V: maximal 240 km/h
- VR: maximal über 210 km/h
- W: maximal 270 km/h
- Y: maximal 300 km/h
- ZR: maximal über 240 km/h
Für den Vergleich des Speedindex auf den Reifen mit dem im Fahrzeugschein sind die zulässigen Reifendimensionen in Feld „(15.1)“ bis „(15.3)“ zu finden. Der Index auf den Reifen muss in Italien mit der Eintragung im Fahrzeugschein übereinstimmen oder höher sein. Ist im Fahrzeugschein also zum Beispiel der Speedindex „H“ eingetragen, muss dieser Buchstabe auch auf den Reifen stehen, um im Sommer in Italien damit fahren zu dürfen. Auch ein höherer Index, also „V“, „VR“, „W“, „Y“ oder „ZR“, wäre erlaubt.
Übrigens: Ist die Anreise erst einmal geschafft, lässt es sich am Gardasee wunderbar entspannen. Hier gibt es zahlreiche schöne Orte, Wander- und Fahrradstrecken und neben Kies- auch Sandstrände. Wer Outdoor-Aktivitäten mag, kann am Gardasee campen, sich ein Boot mieten oder im See schwimmen – hierbei sollte allerdings die Wassertemperatur beachtet werden.
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