(dpa) Seit ein paar Tagen ist das iPhone 3G erhältlich. Tester haben Apples neues Handy untersucht. Einhellig loben Technik-Experten die Bedienungsfreundlichkeit. Perfekt ist es aber keineswegs.
Das iPhone 3G unterstützt die dritte Generation des Mobilfunks (UMTS/HSDPA) und GPS-gestützte Navigation. Laut Matthias Kremp von „Spiegel Online“ profitieren vom schnelleren Zugang vor allem Nutzer aufwändiger Websites: „Das HSDPA-Handy eines anderen Herstellers brauchte teilweise länger, um dieselben Seiten aufzubauen.“ Kremp macht für den Tempovorteil den iPhone-Browser Safari verantwortlich, der ohne jede Verzögerung starte. Auch bei der Selbstortungsfunktion punktet das iPhone. Es wertet nicht nur die Signale aus, die das GPS-Modul empfängt, sondern berechnet vorab seine ungefähre Position aus den benachbarten Mobilfunkmasten und WLAN-Netzen.
Um als vollwertiges Navigationsgerät eingesetzt zu werden, fehlt es aber an der notwendigen Software. Die Google Maps im iPhone können zwar präzise den Standort anzeigen und grobe Routenempfehlungen geben. Für die Echtzeitnavigation mit präzisen Anweisungen müsste es aber eine spezielle Anwendung geben. Die Anwendungen von Drittanbietern vertreibt Apple über den „App Store“, der direkt übers iPhone oder am Computer via iTunes zur Verfügung steht. Zum Start standen mehr als 560 Programme zum Download bereit, darunter fast 200 Spiele, aber auch ein AOL-Chat-Client, ein eBay-Programm und etliche Produktivitätsanwendungen. Rund 140 Anwendungen sind kostenlos. Die meisten kostenpflichtigen Programme kosten weniger als zehn Euro.
Neben den beiden neuen Hardware-Funktionen UMTS und GPS verfügt das iPhone über die runderneuerte Software 2.0. Sie wird kostenlos auch für die erste iPhone-Generation sowie kostenpflichtig (acht Euro) für den iPod touch angeboten. Dieses Betriebssystem macht das iPhone auch für Geschäftsleute interessant. So hat Apple die Microsoft-Technologie „Active Sync“ lizensiert, um das iPhone an die allgegenwärtigen Exchange-Server des Software-Riesen koppeln zu können.
„Die Einrichtung ist kinderleicht, das Gebotene überzeugt“, urteilt Michael Spehr von der „FAZ“. An der Bildschirm-Tastatur scheiden sich weiterhin die Geister: Spehr empfindet das Schreiben auf der virtuellen Tastatur „beschwerlich und gewöhnungsbedürftig“ und lobt die Hardware-Tastatur des Blackberry. Andere weisen hingegen darauf hin, dass die Software-Tastatur des iPhone sich an den Benutzer anpasse. Kritisch sehen Tester die Akkulaufzeit: Walt Mossberg vom „Wall Street Journal“ hatte anfangs Mühe, mit einer vollen Akkuladung überhaupt einen Arbeitstag lang auszukommen. Erst als er lernte, einige Energiesparfunktionen auszunutzen, zeigte sich das Gerät weniger stromhungrig. Mossberg rät, die 3G-Funktion auszuschalten, wenn der Anwender sie nicht nutzt.
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