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Heizen: Gasheizung austauschen: Lohnt sich H2-Ready überhaupt?

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Gasheizung austauschen: Lohnt sich H2-Ready überhaupt?

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    Ein Entwicklungsingenieur öffnet am 18.03.2013 im Labor des Unternehmens Vaillant in Remscheid (Nordrhein-Westfalen) ein Brennstoffzellen-Heizgerät mit einem Schraubenzieher.
    Ein Entwicklungsingenieur öffnet am 18.03.2013 im Labor des Unternehmens Vaillant in Remscheid (Nordrhein-Westfalen) ein Brennstoffzellen-Heizgerät mit einem Schraubenzieher. Foto: Daniel Naupold, picture alliance/dpa (Archivbild)

    Mit dem neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG) soll auch der Einbau von Wasserstoffheizungen, oder auch H2-Ready-Heizungen, möglich sein. Das boxte die FDP durch.

    Doch die sogenannte H2-Ready-Heizung ist umstritten. Unter anderem die Verbraucherzentrale rät vom Einbau ab.

    Was ist eine H2-Ready-Heizung?

    Damit die Heizung auch wirklich mit Wasserstoff funktioniert, braucht sie das Siegel H2-Ready. Ohne das kann die Heizung nur mit reinem Erdgas verwendet werden. Dies hat der Verein des Gas- und Wasserfaches (DGVW) eingeführt, um zu kennzeichnen, dass ein Gas-Heizkessel auch mit einer Beimischung von 20 Prozent Wasserstoff funktioniert.

    Eine Gasbrennwertheizung mit dem Zusatz "H2-Ready" ist also im Prinzip eine normale Gasheizung, die jedoch auch mit Wasserstoff betrieben werden kann - also "Wasserstoff ready" ist. Bislang können die Heizungen je nach Modell mit Gasgemischen mit bis zu 30 Prozent Wasserstoffanteil betrieben werden.

    Übrigens: In einem Projekt in Bayern wird derzeit bereits getestet, ob das Heizen mit Wasserstoff wirklich zukunftsfähig ist.

    Was kostet eine H2-Ready-Heizung?

    Wer eine H2-Ready-Heizung haben möchte, muss seine bisherige Gasbrennwertheizung austauschen. Denn Gasheizungen, die nicht wasserstofffähig sind, können nicht mit Wasserstoff betrieben werden. Wie t-online.de schreibt, halten sich die Kosten für den Austausch jedoch in Grenzen, da nur die Heizungsanlage ausgetauscht werden müsse.

    Das Portal schätzt die Kosten für den reinen Austausch der Gasbrennwertheizung auf etwa 5.000 bis 8.000 Euro. Dies sei abhängig vom jeweiligen Modell und der Größe der Heizungsanlage. Eine staatliche Förderung sowie die Steuervergünstigungen sind dabei schon abgezogen. Diese liegen bei insgesamt bis zu 20 Prozent. Das Portal efahrer.com geht jedoch von etwas höheren Kosten aus: zwischen 6.000 und 10.000 Euro soll der Austausch kosten.

    H2-Ready-Heizungen: Was rät die Verbraucherzentrale?

    Die Verbraucherzentrale rät vom Einbau von H2-Ready-Heizungen allerdings ab. In einer Mitteilung schreibt der Bundesverband, dass Wissenschaftler sich einig seien, dass in naher Zukunft keine ausreichende Versorgung mit Wasserstoff für die Allgemeinheit sichergestellt werden könne. Bis 2030 soll der grüne Wasserstoff lediglich in geringen Mengen und zu sehr hohen Preisen verfügbar sein. Daher sieht der Verband die Wasserstoff-Heizungen als "Scheinlösungen" und rät dazu, auf andere Möglichkeiten auszuweichen. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz schreibt, dass der grüne Wasserstoff lange nur für diejenigen Bereiche zum Einsatz kommen wird, für die es keine andere Option gibt. "Daher sagen Experten, dass Wasserstoff der Champagner der Energiewende ist – reserviert für besondere Anlässe", heißt es dazu auf der Website der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, "Champagner im Heizungskeller macht eher keinen Sinn."

    Jan Roselow von der Oxford University sagte zum ZDF: "Jetzt noch schnell eine Gasheizung einbauen und auf Wasserstoff hoffen, ist eine hochriskante Strategie." Die Kosten fürs Heizen sowie aller weiterer anfallenden Kosten würden insgesamt drei- bis viermal so hoch ausfallen, wie bei einer Wärmepumpe oder bei Fernwärme.

    Wer jetzt nicht dringend die heimische Heizung austauschen muss, sollte erst einmal nichts machen, sagt die Verbraucherzentrale Bayern auf unsere Nachfrage. Wer dennoch überlegt, seine Heizung auszutauschen, sollte eine Energieberatung in Anspruch nehmen, da jedes Haus eine individuelle Lösung braucht.

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