Wenn die Temperaturen sinken, verbingen auch die Menschen wieder mehr Zeit zu Hause. Besonders gemütlich wird es dann, wenn wieder der Kamin oder der Kachelofen in Betrieb genommen wird. Wer mit Holz heizt, weiß, dass nicht alle Holzarten gleich gut brennen. Aber wie sieht es eigentlich mit der Lagerung von Holz aus, bevor es verschürt werden kann? Wie lange muss Brennholz trocknen?
Wie lange muss Brennholz trocknen?
Frisch geschlagenes Holz hat laut Bayerischer Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) einen Wassergehalt von rund 50 Prozent. Damit Holz effizient und emissionsarm verbrannt werden kann, darf es maximal einen Wassergehalt von 20 Prozent aufweisen. Das ist in der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung geregelt.
Mit der Frage, wie lange Holz braucht, bis es trocken ist, hat sich auch das Technologie- und Förderzentrum Straubing (TFZ) beschäftigt und zusammen mit der LWF Trocknungsversuche mit Scheitholz durchgeführt.
Sie kamen zu dem Ergebnis, dass das Holz nach sechs Monaten einen Wassergehalt von unter 20 Prozent erreicht hatte und damit "trocken" war, wenn die Holzscheite unter optimalen Bedingungen aufbewahrt wurden. Nach neun Monaten lag der Wassergehalt bei rund 15 Prozent. Dafür wurde das Holz gespalten und im Frühjahr und Sommer außen abgedeckt gelagert. Wenn die Lagerung allerdings nicht unter optimalen Bedingungen stattfindet, dann kann es ein Jahr und länger dauern, bis das Holz trocken ist.
Außerdem fanden sie heraus, dass die Trocknung deutlich länger dauert, wenn das Holz nicht gespalten wurde. Wenn das Holz zu langsam trocknet, wird dieses außerdem von Pilzen besiedelt, die den Brennwert des Holzes sinken lassen. Selbst wenn das Holz gut gelagert ist, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher aufpassen, denn durch natürliche Abbauprozesse kann der Brennwert pro Jahr um bis zu drei Prozent sinken.
Wird die Luft in den Herbstmonaten zunehmen feucht, steigt auch der Wassergehalt im Holz wieder an. Wird das Holz innen gelagert oder im Freien unter einer Abdeckung, bleibe der Wassergehalt aber unter 20 Prozent, so das Ergebnis. Ist das Holz unbedeckt, steigt der Wassergehalt auf nahezu 30 Prozent an. Dann darf es allerdings nicht verheizt werden.
Fazit:
Wenn das Holz unter optimalen Bedingungen gelagert wird, braucht es etwa sechs Monate, bis es trocken ist und verheizt werden darf.
Wie sollte man Holz trocknen?
Damit frisches Holz verschürt werden kann, muss es also getrocknet werden. Dabei gibt es zwei Varianten: die Trocknung an der Luft und die technische Trocknung.
Trocknung an der Luft
Damit das Holz optimal trocknen kann, muss es sich erwärmen können, da warme Luft mehr Wasser aufnehmen kann als kalte. Weiterhin muss es möglich sein, dass sich die feuchte Luft vom Holz wegbewegen kann, wie die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft mitteilt.
Sie sollten also folgendermaßen vorgehen:
- Das Holz sollte so schnell wie möglich gespalten werden, damit sich die Oberfläche vergrößert und es schneller austrocknen kann.
- Die Scheite sollten kurz, etwa 30 Zentimeter lang sein. So trocknen sie schneller als lange Scheite.
- Das Holz sollte in sonnigen und windexponierten Lagen gelagert werden.
- Das Holz kann aufeinander gestapelt werden, sollte aber auf einem trockenen Untergrund gelagert werden. Am besten es wird aufgebockt, damit die nasse Luft zum Boden sinken kann und auch die unterste Holzschicht trocknen kann.
- Der Scheitholzstapel sollte anschließend mit einem Regenschutz abgedeckt werden, allerdings nur von oben und keinesfalls die Vorder- und Rückseite, sonst wird die Austrocknung des Holzes verhindert.
Wenn das Holz fertig getrocknet ist, sollte es vor einer Wiederbefeuchtung geschützt werden. Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft rät dazu, das trockene Scheitholz bald zu verbrauchen, da der Brennwert durch die natürlichen Abbauprozesse sinken kann. Wenn das Holz trocken und gut gelagert ist, seien die Verluste an nutzbarer Wärme gering. Sobald das Holz aber nicht richtig austrocknen kann oder immer wieder feucht wird, kann das einen deutlichen Wärmeverlust zur Folge haben.
Übrigens: Der Markt für Holz bricht ein, was für Verbraucher Folgen hat. Wer einen Holzofen hat, sollte diesen zudem überprüfen, denn einige müssen ab 2025 stillgelegt oder nachgerüstet werden. In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig zu wissen, wie viel Feinstaub ein Holzofen haben darf.