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Gehalt: Mehr Gehalt im öffentlichen Dienst: Wie viel verdient man künftig?

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Mehr Gehalt im öffentlichen Dienst: Wie viel verdient man künftig?

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    Der Tarifstreit im öffentlichen Dienst ist beigelegt. Eine Einigung soll mehr Gehalt und einen Inflationsausgleich beinhalten.
    Der Tarifstreit im öffentlichen Dienst ist beigelegt. Eine Einigung soll mehr Gehalt und einen Inflationsausgleich beinhalten. Foto: Gregor Fischer, dpa

    Lange und mühselig waren die Verhandlungen im Tarifstreit des öffentlichen Diensts. Am Samstag, dem 22. April, gab es schließlich eine Einigung: Kommen soll eine der größten Tariferhöhungen seit Jahrzehnten. Darauf verständigten sich die Vertreter und Vertreterinnen der Gewerkschaften mit dem Bund und den Kommunen. Doch was genau bedeutet diese Einigung in Bezug auf das Gehalt der einzelnen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer?

    Gehalt: Inflationsausgleich für den öffentlichen Dienst

    Laut der Gewerkschaft Verdi erhalten alle Beschäftigten einen steuer- und abgabefreien Inflationsausgleich. Die Auszahlung soll im Juni starten und danach monatlich aufgeteilt werden.

    • Juni 2023: 1240 Euro
    • ab Juli 2023 bis Februar 2024: 220 Euro monatlich

    Insgesamt erhalten somit alle Arbeitnehmenden 3000 Euro netto.

    Studierende, Auszubildende und Praktikantinnen und Praktikanten erhalten ebenfalls einen Inflationsausgleich. Die Auszahlung soll ebenfalls aufgeteilt werden:

    • Juni 2023: 620 Euro
    • ab Juli 2023 bis Februar 2024: 110 Euro monatlich

    Am Ende kommt somit ein Betrag von 1500 Euro zustande.

    Mehr Gehalt für Mitarbeitende im öffentlichen Dienst

    Neben den steuerfreien Einmalzahlungen erhalten Mitarbeitende des öffentlichen Dienstes ab März 2024 auch mehr Gehalt. Festgelegt wurden hierfür: 

    • +200 Euro
    • +5,5 Prozent

    Damit würden die allermeisten Beschäftigten laut Verdi über 11 Prozent mehr Gehalt bekommen. „Das ist eine beachtliche nachhaltige Steigerung der Einkommen“, betont Verdi-Vorsitzender Frank Werneke.

    Auch die Ausbildungsentgelte werden entsprechend der neuen Regelungen erhöht. Somit sollen Auszubildende ab März 2024 im öffentlichen Dienst 150 Euro mehr erhalten.

    Öffentlicher Dienst: Mehr Gehalt für Pfleger und Erzieherinnen

    In einer Gegenüberstellung, die Verdi zur Veranschaulichung anbietet, zeigt sich deutlich, wie sich die Maßnahmen auf das Gehalt im öffentlichen Dienst auswirken können. Hier finden Sie die Gehaltsangaben von Verdi:

    BerufGehalt bisherGehalt ab März 2024
    Pfleger / Pflegerin (Entgeltgruppe P8, Stufe 4)3448,44 Euro3849,10 Euro
    Erzieher / Erzieherin(Entgeltgruppe S8a, Stufe 6)3979,52 Euro4409,39 Euro
    Busfahrer / Busfahrerin (NRW)(Entgeltgruppe 5, Stufe 4)3052,29 Euro3431,17 Euro
    Verwaltungsangestellter /Verwaltungsangestellte(Entgeltgruppe 6, Stufe 5)3250,70 Euro3640,49 Euro
    Kraftwerker / Kraftwerkerin(Entgeltgruppe 7, Stufe 1)3301,76 Euro3694,36 Euro

    Quelle: Verdi

    Neue Tarifverhandlungen sind dann erst wieder ab dem 1. Januar 2025 möglich. Für weitere Berufe, die im öffentlichen Dienst tätig sind, hat Verdi noch keine konkreten Angaben gemacht. Basierend auf den geplanten Gehaltserhöhungen für alle Beschäftigten könnte sich zum Beispiel für Sozialarbeiter und Rettungssanitäter im öffentlichen Dienst folgendes Gehalt ergeben:

    BerufGehalt bishervoraussichtliches Gehalt ab März 2024
    Sozialarbeiter / Sozialarbeiterin(Entgeltgruppe 12, Stufe 2)3593 Euro4002 Euro
    Rettungssanitäter / Rettungssanitäterin (Entgeltgruppe 4, Stufe 3)2722,84 Euro3083,59 Euro

    Ein Kompromiss erfordert Zugeständnisse

    Nicht alle Forderungen, die Verdi an Bund und Kommunen stellte, konnten voll umfassend erfüllt werden. Ursprünglich hatten Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter zwar eine Lohnerhöhung von 10 Prozent, mindestens jedoch von 500 Euro gefordert. „Mit der Entscheidung, diesen Kompromiss einzugehen, sind wir an die Schmerzgrenze gegangen“, betont Werneke.

    Die Streiks in anderen verkehrsrelevanten Branchen gehen weiter. So fordert Verdi weiterhin die Übertragung dieser Einigung auf die Beamtinnen und Beamten. Außerdem sind für den Bahnverkehr und andere verkehrsrelevante Branchen bereits weitere Streiks angekündigt.

    Über die erzielte Einigung führt Verdi nun eine Mitgliederbefragung durch. Die Bundestarifkommission wird am 15. Mai 2023 entscheiden, ob das Tarifergebnis für den öffentlichen Dienst final ist.

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