Trockene Heizungsluft und große Temperaturschwankungen sorgen bei vielen Menschen im Winter für trockene Haut. In Drogeriemärkten oder im Internet versprechen dann vor allem feste oder cremige Körperbutter Abhilfe. Die reichhaltigen Produkte sollen die Haut mit natürlichen Fetten und Ölen pflegen - zumindest in der Theorie. Aber welche Inhaltsstoffe stecken in dem vermeintlichen Pflegewunder genau drin?
Öko-Test hat 26 Körperbutter, darunter sieben feste Produkte und 19 Cremes, genauer unter die Lupe genommen und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Mehrheit empfehlenswert ist. In einigen Produkten bemängeln die Tester aber unter anderem Mineralöl, Silikone und kaum recyceltes Plastik in den Verpackungen. Alle Informationen zum Körperbutter-Test lesen Sie hier.
Körperbutter-Test: Öko-Test findet Mineralöl und Silikone
Im Körperbutter-Test wurden Produkte verschiedener Marken, wie Alverde, Balea, Biotherm, Fair Squared, Foamie, L´Oréal, Lush, Weleda und mehr, getestet. Insgesamt ist Öko-Test mit fast allen getesteten Produkten zufrieden. Den Angaben zufolge haben viele mit "sehr gut" abgeschnitten und enthalten aus Sicht der Tester nur unbedenkliche Inhaltsstoffe. Aber im Körperbutter-Test gibt es auch deutliche Verlierer.
In einer cremigen Körperbutter im Tiegel wurden Paraffine als Hauptbestandteil nachgewiesen. Das Problem: Laut Öko-Test pflegen die erdölbasierten Fette die Haut nicht besonders und können zudem mit gesundheitsschädlichen Bestandteilen verunreinigt sein. Im Test hat das von Öko-Test beauftragte Labor tatsächlich aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nachgewiesen. Den Angaben zufolge können einige solcher Verbindungen krebserregend sein.
In einer anderen Körperbutter haben die Tester mit rund sieben Prozent einen "erheblichen Anteil an Silikonen" gefunden. Auch hier gilt: Für die Hautpflege hat der Stoff keinen Vorteil. Laut Öko-Test fügen sich pflanzliche Fette und Öle sogar besser ins Hautgleichgewicht ein. Zudem würden sich Silikone in der Umwelt anreichern und könnten PEG-Verbindungen enthalten, die die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen könnten.
Körperbutter: Öko-Test bemängelt Kunststoffe und Mica in einigen Produkten
In sechs Produkten im Körperbutter-Test wurden synthetische Polymere gefunden. Die Kunststoffverbindungen seien nur sehr schlecht abbaubar und ihr Einsatz in Kosmetik daher längst nicht mehr zeitgemäß, schreibt Öko-Test. Auch in Sachen Verpackungen hätten sich die Tester einen nachhaltigeren und umweltschonenderen Einsatz von Plastik gewünscht. Demnach waren im Test 15 Produkte in Kunststoff verpackt, aber nur ein Hersteller hat auf recyceltes Plastik gesetzt.
In einer Körperbutter wurde Mica verarbeitet. Das Glitzermineral wird in mehreren Ländern abgebaut, aber vor allem in Indien sind laut Öko-Test Kinderarbeit und lebensgefährliche Abstiege in illegale Minen an der Tagesordnung. Deshalb fordern die Tester genaue Lieferkettennachweise. Im Körperbutter-Test konnte der Anbieter des betroffenen Produkts aber laut Öko-Test keine aussagekräftigen und konkreten Nachweise vorlegen. Das bemängeln die Experten.
Öko-Test hat Mica auch bereits in Kinderzahnpasta, Lippenstiften sowie in anderen Produkten gefunden und eine transparente Lieferkette für das Pigment zu einem eigenen Kriterium für die Bewertung von Produkten gemacht.
Körperbutter: Öko-Test gibt Tipps für Kauf und Anwendung
Verbraucherinnen und Verbrauchern gibt Öko-Test drei Tipps für den Kauf und die Anwendung von Körperbutter mit:
- Öko-Test rät zu fester Körperbutter. Diese Variante pflegt die Haut nicht nur, sondern ist im Vergleich zu cremiger Körperbutter meist nur in sparsamen Pappkartons verpackt und spart somit Verpackungsmüll.
- Mit einem Blick auf die Liste mit den Inhaltstoffen, lässt sich der Hauptbestandteil schnell erkennen. Was oben steht, macht den größten Anteil aus und je weiter unten ein Inhaltsstoff aufgeführt ist, desto weniger ist davon im Produkt enthalten.
- Es muss nicht der gesamte Körper mit Körperbutter gepflegt werden. Die Experten von Öko-Test raten, das Produkt gezielt einzusetzen und beispielsweise nur einzelne strapazierte Hautstellen damit zu pflegen.
Den vollständigen Testbericht, eine Übersicht der getesteten Produkte sowie weitere Informationen sind online bei Öko-Test zu finden.