Etwas Blaues, Neues, Geborgtes und Altes. die Nacht vor der Hochzeit getrennt vom künftigen Ehemann / der künftigen Ehefrau verbringen. Den Brautstrauß werfen. Mit keiner anderen Festlichkeit sind so viele Bräuche verbunden wie mit dem Heiraten. Manche kommen aus dem Ausland und wieder andere sind deutscher Herkunft. Auch in der fränkischen Tradition sind Hochzeitsbräuche verankert. Für Ihre perfekte Hochzeit in Franken, haben wir die schönsten gesammelt.
Heiraten in Franken: Die Brautentführung darf nicht fehlen
Wenn der Mann seine Braut geheiratet hat, ist sie ihm sicher? Von wegen! Am Tag der Hochzeit müssen Bräutigam und Trauzeugen gut auf die Angetraute aufpassen. Denn Gäste nutzen in Franken die erste Möglichkeit, um die Braut zu entführen. Daraufhin müssen sich Bräutigam und Trauzeugen auf die Suche machen, womit sie meistens in einem Gasthaus erfolgreich sind. Obendrein müssen Bräutigam und Trauzeugen die Zeche der "Entführer" bezahlen.
Die Brautenführung sollte zuvor mit dem Brautpaar oder den Trauzeugen abgesprochen werden, denn dieser fränkische Hochzeitsbrauch wird heutzutage nicht von jeder Braut gerne gesehen.
Fränkisches Hochzeitsessen: Schlemmen nach altem Brauch

Einer der Hauptpunkte einer Hochzeit ist das Essen. Kein Wunder also, dass es auch ein fränkisches Festessen gibt. Das besteht unter anderem aus einer Leberklößchen-Suppe mit Schwimmerle (frittierte Brandteigbällchen) oder einer klassischen Hochzeitssuppe. Zum Hauptgang gibt es Rindfleisch mit Kree, einer Meerrettichsoße, und Nudeln oder Klößen. Den süßen Abschluss bei einer Hochzeit in Franken macht eine klassische Weincreme. So können es sich die Hochzeitsgäste schmecken lassen!
Der Polterabend als Vorbote einer fränkischen Hochzeit
"Scherben bringen Glück", ganz nach diesem Motto wird bei einer traditionellen Hochzeit in Franken ein Polterabend veranstaltet. Die Gäste werfen altes Geschirr und Glas vor die Füße des zukünftigen Ehepaars - meist in deren Einfahrt. Ursprünglich fand der Polterabend am Tag vor der Trauung statt. Mittlerweile ist er einige Tage eher, damit das Brautpaar Zeit hat, die Unordnung zu beseitigen. Denn: nur das Paar darf den ganzen mitgebrachten und zerbrochenen Unrat wegkehren. Außer den Hochzeitsgästen werden zu einem Polterabend entfernte Bekannte oder Dorfvereine eingeladen. So hat jeder die Möglichkeit, dem Brautpaar Glück zu wünschen.
In Franken zersägt das Brautpaar einen Holzstamm

In der Ehe gilt es Hürden zu überwinden. Warum also nicht gleich nach der Trauung damit beginnen? Deshalb wird den frisch Vermählten auch heute noch ein Baumstamm in den Weg gelegt. Diesen muss das Brautpaar gemeinsam zersägen - meistens mit einer Bügelsäge. Wird die Aufgabe erfolgreich mit vereinten Kräften gelöst, soll auf das Paar eine harmonische Ehe warten.
Bei einer Hochzeit in Franken wird das Haus geschmückt
Damit jeder weiß, dass geheiratet wird, stehen traditionell in Franken vor dem Haus des Brautpaares zwei Birken. Meistens sind die Bäumchen mit weißen oder bunten Bändern geschmückt. Im Winter werden die Birken durch kleine Fichten ersetzt. Aber aufgestellt wird der spezielle Hausschmuck vor einer fränkischen Hochzeit nicht vom Paar selbst. Oft sind für diesen Hochzeitsbrauch ehemalige Klassenkameraden des Bräutigams zuständig. Als Belohnung erwartet sie eine kleine Brotzeit und Schnaps.
Kuchen austragen: In Franken feiert die ganze Gemeinde
Es soll nicht nur jeder sehen, dass man heiratet, die restliche Gemeinde soll auch etwas davon haben. Deshalb bringt das fränkische Hochzeitspaar den Bürgern, die ihnen etwas geschenkt haben, einen Kuchen vorbei. Für eine Glückwunschkarte erhalten die Gratulanten ein Tütchen mit Plätzchen. Wenn die Kinder die Glückwünsche überbringen, erwarten sie meistens ein paar Süßigkeiten.
Lustiger Hochzeitsbrauch: Das Geißtreiben

Das Geißtreiben ist ein weniger netter Brauch - vor allem für die älteren Geschwister. Kommt es vor, dass die jüngere Schwester zuerst unter die Haube kommt, bekommt die Älteste eine geschmückte Geiß zur Hochzeit des Geschwisterchens. Damit soll die unverheiratete Schwester materiell abgesichert werden.
Ob dieser Brauch tatsächlich aus Franken kommt, ist nicht genau bekannt. Auf anderen Webseiten wird das Saarland als Ursprung genannt. Aber eines steht fest: Dieser Brauch sorgt für Lacher - solange die ältere Schwester es mit Humor nimmt.
Kunstvoller Brauch: Strohpuppen zur fränkischen Hochzeit

Ein aufwendiger Brauch ist das Anfertigen von imposanten Strohpuppen. Meist wird diese Geste von Bekannten aus dem Dorf organisiert und umgesetzt. Die dekorierten Strohpuppen empfangen das Brautpaar üblicherweise auf dem Heimweg von Standesamt oder Kirche und sollen dem frischgebackenen Ehepaar Glück für die Ehe und einen reichen Kindersegen bringen.
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