Ein weit entfernter Wohnort, körperliche Gebrechen oder ein stressiger Berufsalltag machen es vielen Hinterbliebenen heutzutage nicht mehr möglich, einen großen Zeitaufwand in die Grabpflege ihrer Angehörigen zu investieren. Mit diesen praktischen Tipps lässt sich die Arbeit schnell reduzieren.
1. Pflanzen kosten Zeit: Gärtner helfen
Den meisten Aufwand für die Instandhaltung haben Angehörige mit der Bepflanzung. Durchschnittlich vier Mal im Jahr sollten die Blumen an die jeweilige Saison angepasst werden – hinzu kommen die Lieblingsblumen des Verstorbenen an Geburts- und Feiertagen. Zwischendurch müssen die Pflanzen gegossen und gedüngt werden. Das kostet Zeit, die viele nicht haben.
Möchten Sie trotzdem nicht auf eine individuelle und saisonale Bepflanzung verzichten, empfehlen sich die Dienste von (Friedhofs-)Gärtnern. Angepasst an die jeweiligen Bedürfnisse, wird regelmäßig gegossen, gedüngt und/oder individuell bepflanzt. Ist die Grabstätte von vielen Bäumen oder Büschen umgeben, wird die Reinigung von herunterfallenden Blättern ebenfalls gewährleistet.
2. Bepflanzung reduzieren: Grabplatten als Alternative
Wer trotz fehlender Zeit die Pflege selbst übernehmen möchte, sollte bei Möglichkeit auf ein kleines Grab und/oder eine Abdeckplatte oder Kies setzen. Diese Varianten können je nach Geschmack mit einer Schale für Blumensträuße kombiniert werden und schmälern damit den Aufwand.
Wichtig: Entscheiden Sie sich für eine Steinplatte, achten Sie bei der Wahl der Grabkerzen darauf, dass diese keine unschönen Flecken hinterlassen. Ölkerzen können beispielsweise beim Abbrennen Beschädigungen hinterlassen, die nur schwer oder gar nicht zu beseitigen sind. Eine Alternative zum Klassiker ist daher der Einsatz von LED-Kerzen. Diese versprechen zudem eine längere Brenndauer.
3. Mühe sparen: Grabsteinpflege den Experten überlassen
Für ein ordentlich aussehendes Grab sollte auch der Stein bei der regelmäßigen Pflege nicht vernachlässigt werden. Zur Reinigung sollten jedoch auf keinen Fall handelsübliche Haushaltsmittel benutzt werden. Diese können den Stein angreifen und beschädigen, wenn sie nicht für Naturstein geeignet sind – und trotz regelmäßiger Pflege wirken die in die Jahre gekommene Grabsteine dann häufig doch nicht mehr ansehnlich.
Setzen Sie hier auf Experten: Sind Verschmutzungen und Verwitterungen durch Umwelteinwirkungen fortgeschritten, lohnt es sich, eine professionelle Reinigung in Anspruch zu nehmen. "Der Grabstein wird mit einem Heißdampfgerät schonend gereinigt, die Inschrift gegebenenfalls erneuert und der Stein imprägniert", erklärt Sebastian Ludwig, Geschäftsführer des Steinmetz-Geschäftes Geisendörfer in Würzburg. "Nach der Reinigung sieht der Stein aus wie neu."
Eine professionelle Reinigung durch einen Steinmetz sollte alle sechs bis sieben Jahre erfolgen und kostet zwischen 70 und 150 Euro. Um den Stein von den Einwirkungen des Winters zu befreien und das Grab für den Sommer fit zu machen, empfiehlt sich eine Reinigung im Frühjahr.

4. Kostenersparnis: Ein neuer Look für den alten Stein
Gefällt die bereits vorhandene Gedenkstätte nicht mehr, besteht wiederum die Möglichkeit einer individuellen Restauration, ohne einen kostenintensiven, neuen Grabstein anfertigen lassen zu müssen. „Wir richten auch historische Grabsteine komplett wieder her oder geben alten Grabsteinen einen neuen Look“ erklärt Sebastian Ludwig. So könnten zum Beispiel im Nachgang die Profession oder Hobbys des Verstorbenen in Form von Ornamenten in den Grabstein künstlerisch eingearbeitet werden. Zudem setzen Profis auch im Nachgang noch Steinplatten auf das Grab, um Ihnen die Arbeit zu erleichtern.
Um alle Optionen kennenzulernen und die perfekte Lösung zu finden, empfiehlt Sebastian Ludwig ein persönliches Beratungsgespräch oder den Besuch einer Ausstellung.

5. Vorsicht: Nicht jeder Grabschmuck beweist guten Geschmack
Achten Sie darauf, dass viele Friedhöfe den Einsatz von Grabschmuck regulieren. Sind an einer Stelle saisonale Dekorationen wie Ostereier oder Lichterketten an Weihnachten erlaubt, können wiederum Luftballons zum Geburtstag des Verstorbenen Beschwerden nach sich ziehen. Es ist also ratsam, die jeweilige Friedhofssatzung im Detail durchzulesen, um Ärger zu vermeiden.
Auch Grabinschriften sollten dezent gehalten werden, trotzdem dürfen diese auch Humor beweisen. „Über Trinksprüche hinaus haben wir schon einiges graviert“, verrät Sebastian Ludwig. So ziert aktuell beispielsweise der Spruch „Was guckst denn so drein, mia würden a lieber a Schoppen drink“ einen Grabstein. Und kommen Kunden auch mit Vorschlägen über das normale Maß? „Abgelehnt wurden noch keine Vorschläge, aber wir versuchen, den Kunden in die richtige Richtung zu bewegen.“
- Sie möchten noch mehr über die richtige Grabpflege erfahren? Die Firma Geisendörfer berät Sie zu den vielfältigen Möglichkeiten.