Ob Fernsehfilm oder -reportage, ob Zeitschrift oder Tageszeitung: Drohnen liefern mit ihren Aufnahmen neue Perspektiven, die aus der professionellen Medienwelt nicht mehr wegzudenken sind. Aber auch Feuerwehren setzen immer häufiger Drohnen ein, um sich einen besseren Überblick über einen Unglücksort verschaffen zu können.
Vor allem aber kaufen private Anwender gerne Drohnen, um mit den Aufnahmen ihr privates Fotoalbum oder auch einen Youtube-Film aufzupeppen. Eine ganze Reihe neuer Drohnen verspricht dabei immer bessere Leistungen. Vor allem aber sind Drohnen im Frühjahr 2019 kompakter und leichter denn je. Ein Überblick.
DJI Mavic 2 Pro
Professionellen Ansprüchen genügt die „Mavic 2 Pro“, die bereits seit Herbst erhältlich ist. Mit rund 1400 Euro ist die kompakte Klapp-Drohne aber auch für den semiprofessionellen und privaten Anwender erschwinglich. Steuern lässt sie sich wahlweise per Smartphone-App oder mit dem im Januar vorgestellten „Smart Controller“, der über einen besonders hellen 5,5-Zoll-Bildschirm verfügt, was eine Kontrolle des Flugbildes auch bei direkter Sonneneinstrahlung ermöglicht. Die Fototechnik ist vom Feinsten: DJI setzt eine Hasselblad-Kamera mit einem Ein-Zoll-Aufnahmechip mit 20 Millionen Bildpunkten ein. Somit sind 4K-Videoaufnahmen möglich.

Alternativ unterstützt die „Mavic 2 Pro“ bei HD-Aufnahmen einen vierfach digitalen Zoom, der verlustfrei arbeitet. Die Blende lässt sich variieren, was beispielsweise gewollte Unschärfe-Effekte ermöglicht. Mit einem Startgewicht von gut 900 Gramm erreicht die DJI-Drohne eine üppige Flugzeit von gut einer halben Stunde.
Xiaomi Fimi X8 SE
Mit einem Preis unter 500 Euro ist die „Fimi X8 SE“ des chinesischen Herstellers Xiaomi eine der preiswertesten Drohnen mit 4K-Kamera. Dafür ist ein Bildsensor von Sony mit einer Auflösung von zwölf Millionen Bildpunkten verbaut. Die maximale Auflösung der Fotos liegt bei 4000 mal 3000 Bildpunkten - ein für die meisten Anwendungen mehr als ausreichender Wert.

Wie fast alle Drohnen verfügt die im Januar vorgestellte „Fimi X8 SE“ über ein Weitwinkelobjektiv, das einen Sichtwinkel von fast 80 Grad abdeckt. Die Reichweite gibt der Hersteller mit fünf Kilometern an - was theoretisch Flüge außerhalb der gesetzlichen Vorgaben ermöglicht, die ein Fliegen in Sichtweite vorschreiben. Die Flughöhe beschränkt Xiaomi zwar auf 500 Meter, aber auch das übersteigt die maximal erlaubten 100 Meter.
Transportieren lässt sich das neue Xiaomi-Modell im zusammengeklappten Zustand. Dann misst die Drohne gerade einmal 20 mal 10 mal 8 Zentimeter. Für den Flug lassen sich die vier Rotoren ausklappen. Das Abfluggewicht liegt bei 790 Gramm. Dieses geringe Gewicht erlaubt eine maximale Flugzeit von sehr guten 33 Minuten.
Parrot Anafi
Auch Parrot setzt bei der „Anafi“ auf die Klapp-Technik: Die vier Rotoren lassen sich also zum Transport einklappen. So bringt es die Drohne auf Transportabmessungen von gerade einmal 24 mal 6,7 mal 6,5 Zentimetern. Aufgrund zahlreicher Komponenten aus Carbon wiegt die „Anafi“ nur ganze 320 Gramm. Das wirkt sich ebenfalls positiv auf die Transporteigenschaften aus, nicht aber auf die Flugzeit. Nach maximal 25 Minuten ist erneutes Aufladen oder ein Akkuwechsel angesagt.

Videos nimmt das neueste Parrot-Modell mit einer 4K-Auflösung, also mit 4096 mal 2160 Bildpunkten auf. Dafür steht ein 21-Megapixel-Chip zur Verfügung. Das bedeutet: Ein verlustfreies Zoomen ist möglich, obwohl das Objektiv selbst nicht über einen Zoom verfügt. Denn die Datenmenge ist groß genug, um ein digitales Zoomen bis zum Faktor 2,8 bei Full-HD-Aufnahmen zu ermöglichen. In die mitgelieferte Fernbedienung lässt sich ein Smartphone einsetzen, über dessen Bildschirm die Kontrolle des Flugbildes erfolgt. Der Preis von knapp 600 Euro ist keine Sensation, aber fair.
Potensic T25
Mit einem modernen Design glänzt die „T25“ von Potensic nicht gerade. Vielmehr erinnert die in China produzierte Drohne verdächtig an die „Phantom“-Baureihe von DJI. Die Rotoren lassen sich auch bei der „T25“ nicht einklappen. So ist die Drohne mit 25 mal 25 mal 12 Zentimetern nicht wirklich kompakt. Das Abfluggewicht liegt bei knapp über einem Kilogramm. Das lässt auf eine lange Flugzeit schließen - doch hier enttäuscht die „T25“. Sie schafft es aufgrund des vergleichsweise leistungsschwachen Akkus nur sich maximal 15 Minuten in der Luft zu halten. Die Reichweite scheint mit 300 Metern zwar gering, für die meisten gängigen Aufnahmesituationen ist das aber absolut akzeptabel.

Verbaut hat Potensic einen Full-HD-Aufnahmechip. Er ermöglicht Video- und Fotoaufnahmen mit einer maximalen Auflösung von 1920 mal 1080 Bildpunkten. Das eingebaute GPS-Modul und eine automatische Rückkehrfunktion der Drohne bei Verlust des Übertragungssignals zur Steuereinheit oder bei zu niedrigem Ladezustand des Akkus machen die „T25“ zu einer idealen Drohne für Einsteiger. Mit Blick auf den Preis sind alle diesen Daten fast schon eine kleine Sensation, denn die „T25“ gibt es schon für rund 170 Euro im Handel.
Yuneec Mantis Q
Auch die „Mantis Q“ von Yuneec (ohne Bild) ist erst seit wenigen Monaten auf dem Markt und hat sich in dieser Zeit zu einem echten Geheimtipp entwickelt. Denn die Klapp-Drohne vereint ein vergleichsweise geringes Gewicht von 480 Gramm, kompakte Abmessungen von 17 mal 10 mal 6 Zentimetern und eine gute Reichweite von 800 Metern mit einer 4K-Auflösung mit 3840 mal 2160 Bildpunkten - und das alles zu einem Preis von knapp 400 Euro.
Die maximale Akkulaufzeit gibt der Hersteller mit 33 Minuten an. Beim professionellen Einsatz ist zwar der 1/3-Zoll-Aufnahmechip ein Manko, für private und semiprofessionelle „Youtube“-Videos ist die Technik aber bestens geeignet.
Vorsicht Flugverbot! Was Drohnen-Piloten beachten müssen Der Gesetzgeber hat 2017 klar umrissen, welche Regeln für den Flug von Drohnen gelten. Die wichtigste: die Gewichtsgrenze. Sie liegt bei zwei Kilogramm. Drohnen, deren Gewicht darunter liegt, können ohne den so genannten „Drohnen-Führerschein“ geflogen werden. Wiegt die Drohne mehr, geht nichts ohne den Kenntnisnachweis, der zwischen 200 und 500 Euro kostet. Gewichtsunabhängig sind Flüge in einer Höhe über 100 Metern verboten. Zudem ist es nur erlaubt, eine Drohne auf Sicht zu fliegen. Ab einem Startgewicht von 250 Gramm ist eine Kennzeichnung einer Drohne Pflicht. Flüge in der Nähe von Flughäfen sind ebenso tabu wie in unmittelbarer Nähe einer Bundesstraße und Bahnstrecken sowie über Einsatzorten von Polizei und Rettungskräften. Für Flüge in der Nacht ist eine Erlaubnis der jeweiligen Luftfahrtbehörde erforderlich. Ganz wichtig: Ohne eine Versicherung geht bei einer Drohne, die mehr als 250 Gramm wiegt, nichts! Viele private Haftpflichtversicherungen schließen die Nutzung einer Drohne inzwischen ein. Wer gewerblich fliegt - und dazu gehören bereits Flüge für Aufnahmen, die mittels Youtube verbreitet werden - kommt um eine separate Versicherung nicht herum. Sie gibt es ab rund 120 Euro pro Jahr. Beim Urlaub im Ausland gilt es, die jeweiligen Landesbestimmungen zu beachten. Absolute Drohnen-Verbote kennen zwar nur wenige Staaten (wie beispielsweise durchaus gängige Reiseländer wie Marokko, Ägypten, Indien und Mexiko), doch schon in Österreich ist das Drohnen-Fliegen in besiedelten Gebieten weitgehend tabu. In Kroatien sind Drohnen-Flüge zwar in vielen Gebieten erlaubt, jedoch nicht, wenn eine Kamera im Spiel ist. Dann ist eine Genehmigung durch die kroatische Flugsicherung Pflicht. Eine Übersicht über die Regeln zur Drohnen-Nutzung im Ausland bietet die Internetseite https://my-road.de/drohnen-gesetze-weltweit/ (owi)