Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Specials
Icon Pfeil nach unten

Rothenburg o. d. Tauber: Ausflugstipp bei Rothenburg o.T.: Raus aus der Masse! Fern des Trubels finden Wanderer an der Schandtauber ein Idyll

Rothenburg o. d. Tauber

Ausflugstipp bei Rothenburg o.T.: Raus aus der Masse! Fern des Trubels finden Wanderer an der Schandtauber ein Idyll

    • |
    • |
    In Rothenburg führt diese überdachte Holzbrücke über die Tauber. An der Brücke beginnt das Tal der Schandtauber.
    In Rothenburg führt diese überdachte Holzbrücke über die Tauber. An der Brücke beginnt das Tal der Schandtauber. Foto: Jürgen Haug-Peichl

    Fast das ganze Jahr über schieben sich Touristenmassen durch Rothenburg ob der Tauber. Die mittelalterliche Fachwerkstadt in Mittelfranken zieht Busladungen von Besucherinnen und Besuchern an. Für viele gilt: Wer einen Trip durch Deutschland macht, muss da mal hin. Und sei es nur für wenige Stunden. 

    Auch die Tauber unterhalb von Rothenburg ist für Radtouren und Wanderungen ein beliebtes Ziel. Im Schatten dieser Popularität liegt ein anderes Tal - in direkter Nähe, doch wohltuend abseits des Rummels. Die Rede ist von der Schandtauber, die es in puncto Idylle und landschaftlichem Reiz locker mit der großen Schwester aufnehmen kann. Eine Rundwanderung beweist das.

     Der Rundwanderweg W5 verläuft teilweise auf dem mittelfränkischen Jakobsweg. Auch andere Wanderwege sind dort zu finden.
     Der Rundwanderweg W5 verläuft teilweise auf dem mittelfränkischen Jakobsweg. Auch andere Wanderwege sind dort zu finden. Foto: Jürgen Haug-Peichl

    1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?

    Es ist egal, wo man die etwa 15 Kilometer lange Rundwanderung beginnt. Einstiege sind in Bettenfeld genauso möglich wie eben in Rothenburg ob der Tauber. Dort sollte man einen der mitunter gebührenpflichtigen Parkplätze am Stadtrand nutzen, zum Beispiel jene links und rechts der Nördlinger Straße in Höhe Spitaltor.

    Wer nicht am Rothenburger Marktplatz starten möchte, kann an der großen Kreuzung beim Spitaltor die Wanderung beginnen. Hinter dem griechischen Restaurant dort führt ein Weg hinab zur Tauber. Am Ende des Wegs befindet sich eine überdachte Holzbrücke über den Fluss. Hat man diesen "Schmelzmühlensteg" überquert hat, geht es direkt gegenüber ins Tal der Schandtauber.

    Nur 13 Kilometer lang, mündet sie nahe der Holzbrücke in die Tauber. Die Rundwanderung führt Richtung Bettenfeld immer an dem Flüsschen entlang, mal direkt, mal etwas oberhalb. Der Weg ist durchgehend mit dem Schild "W5" gekennzeichnet, andere Markierungen – wie die des Jakobswegs – kommen abschnittsweise hin.

    Das Tal bietet viele Möglichkeiten, auf Varianten zu wandern. So kann die Strecke über die mit "W5a" oder "W5b" ausgeschilderten Wege abgekürzt werden. Es ist auch kein Problem, die Rundwanderung auf eigene Faust und über Trampelpfade zu ändern. Verirren kann man sich nicht, der Fluss ist meistens in Sichtweite und dient so als Orientierung.

    Wer auf der W5-Hauptroute bleibt, wandert von Bettenfeld Richtung Rothenburg auf der Höhe – mit dem Schandtauber-Tal zur Rechten. Über das sogenannte Amerikanerwäldchen und das bewaldete Blinktal geht es zurück in die Stadt.

    Von Rothenburg kommend ist Bettenfeld der Scheitelpunkt der Rundwanderung W5. Der kleine Ort wirkt sympathisch-verschlafen, überrascht aber auf einem Hügel mit einem schönen Ensemble aus ehemaligem Pfarrhaus, früherer Schule und evangelischer Kirche aus dem 13. Jahrhundert.

    Idylle pur: Manch alte Brücke überspannt die Schandtauber.
    Idylle pur: Manch alte Brücke überspannt die Schandtauber. Foto: Jürgen Haug-Peichl

    2. Wie komme ich da hin?

    Rothenburg ist von Würzburg oder Schweinfurt aus am besten über die Autobahn Fulda-Ulm (A7) zu erreichen. Die Ausfahrt liegt etwa einen Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Bis Bettenfeld sind es mit dem Auto weitere sieben Kilometer.

    Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, wählt am besten Rothenburg als Ausgangspunkt der Wanderung. Bettenfeld ist mit dem Bus nur eingeschränkt erreichbar.

    Ab Würzburg fahren stündlich Nahverkehrszüge bis Steinach (Fahrtrichtung Treuchtlingen). In Steinach muss man in die Bimmelbahn nach Rothenburg ob der Tauber umsteigen. Alles in allem dauert die Fahrt etwa eine Stunde. 

    Vom Bahnhof in Rothenburg geht man zu Fuß eine Viertelstunde bis zum Marktplatz oder Spitaltor, von wo aus man den Abstieg zur überdachten Holzbrücke am Eingang des Schandtauber-Tals erreicht.

    Und los geht es: Abgang von der Innenstadt Rothenburgs zur Schandtauber.
    Und los geht es: Abgang von der Innenstadt Rothenburgs zur Schandtauber. Foto: Jürgen Haug-Peichl

    3. Was ist das Besondere an der Rundwanderung?

    Das von Laubwald dominierte Tal ist ein Ort der Ruhe. Wer Glück hat, begegnet dort niemandem und allein der Gesang der Vögel ist die Geräuschkulisse.

    Auch ein bisschen Bildung ist drin: Im ersten Abschnitt säumen Infotafeln den Weg und erklären Besonderheiten der Schandtauber, die frühere Nutzung, ihre Fische und die Natur drumherum. Früher hieß das Flüsschen übrigens "Schantauber", was so viel heißt wie "Kurze Tauber".

    Dabei erfährt man auch, dass das gemütlich dahinplätschernde Gewässer ein Superlativ zu bieten hat: Die unterirdischen Zuflüsse bilden laut Wasserwirtschaftsamt Ansbach eine der größte  Muschelkalkhöhlen in Süddeutschland. Denn die schmalen Wasserläufe bilden in der Summe ein mächtiges Höhlensystem.

    Am Ortsrand von Bettenfeld befindet sich eine Karstquelle, aus der unterirdisches Wasser austritt. Der Weg dorthin ist in Höhe der Kirche ausgeschildert. Zwar entspringt die Schandtauber im hohenlohischen Blaufelden, doch wird diese Karstquelle gerne als der Ort angesehen, an dem die Schandtauber erst so richtig entsteht.

    Die evangelische Kirche St. Wendelin steht erhöht über Bettenfeld und hat einen massiven Wehrturm. Sie bildet mit dem ehemaligen Schulhaus und dem ehemaligen Pfarrhaus ein schönes Ensemble.
    Die evangelische Kirche St. Wendelin steht erhöht über Bettenfeld und hat einen massiven Wehrturm. Sie bildet mit dem ehemaligen Schulhaus und dem ehemaligen Pfarrhaus ein schönes Ensemble. Foto: Jürgen Haug-Peichl

    4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?

    Natur, Natur, Natur. Und viel Geschichte, denn entlang der Schandtauber stehen sieben, zum Teil jahrhundertealte Mühlen. Alle längst außer Betrieb, werden sie jetzt privat genutzt oder sind verfallen.

    Der Charme der Gebäude wird ergänzt durch allerlei alte Mühlkanäle, Wehre und Ufermauern, mit denen der Menschen über Generationen hinweg in den kleinen Fluss eingegriffen hat, um ihn zu nutzen. Auch in die Jahre gekommene Brücken sowie Furte zum Überqueren haben ihren Reiz. Weil die Schandtauber an den meisten Stellen maximal knietief ist, können Kinder sie als Wasserspielplatz nutzen. Die vielen Libellen sind im Sommer dann die Zuschauer.

    Solche Tafeln zur Gewässerkunde sind im Tal der Schandtauber zu finden.
    Solche Tafeln zur Gewässerkunde sind im Tal der Schandtauber zu finden. Foto: Jürgen Haug-Peichl

    5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?

    Wer die Rundwanderung ohne Varianten macht, muss für die 15 Kilometer knapp vier Stunden Gehzeit einrechnen. Freilich lädt das Tal zu vielen Pausen ein, so dass daraus gerne fünf Stunden oder mehr werden können. Insofern kann man einen Tagesausflug daraus machen, gerade mit Kindern.

    Wanderung im Tal der Schandtauber bei Rothenburg ob der Tauber: Oberhalb des Tals stehen vereinzelt Gehöfte, deren Fachwerk das Alter erahnen lassen.
    Wanderung im Tal der Schandtauber bei Rothenburg ob der Tauber: Oberhalb des Tals stehen vereinzelt Gehöfte, deren Fachwerk das Alter erahnen lassen. Foto: Jürgen Haug-Peichl

    6. Was ist die beste Zeit für diesen Ausflug?

    Die Rundwanderung entlang der Schandtauber ist das ganze Jahr möglich. Freilich hat der Laubwald im Sommer wegen des Schattens und im Herbst wegen seiner Farben den meisten Reiz für Ausflügler.

    Apropos Schatten: Da einige Abschnitte der Rundwanderung an den Hängen oberhalb des Flusses entlangführen, ist man dort mitunter in der prallen Sonne unterwegs. Das lässt sich allerdings vermeiden, wenn man die Pfade im Wald nutzt als Varianten zur ausgeschilderten Tour.

    Der Wald im Tal hat mancherort etwas von einem Urwald. Wanderer müssen schon mal über umgestürzte Bäume klettern.
    Der Wald im Tal hat mancherort etwas von einem Urwald. Wanderer müssen schon mal über umgestürzte Bäume klettern. Foto: Jürgen Haug-Peichl

    7. Für wen ist diese Tour geeignet?

    Für alle Wanderinnen und Wanderer: Besondere Kondition ist nicht erforderlich, schweißtreibende Anstiege sind selten.

    Auch für Familien mit Kindern ist die Rundwanderung eine gute Abwechslung, da die beschauliche Schandtauber immer wieder zum Rasten und Spielen einlädt. Außerdem kann die Tour gut abgekürzt werden, wenn bei den Kleinen die Lust oder Puste nachlässt.

    Mit einem robusten Tourenrad oder einem Mountainbike ist die Rundstrecke ebenfalls machbar. Allerdings sollte man dann auf dem Weg W5 bleiben, da die Abkürzungen und anderen Varianten im Tal sehr unwegsam werden können.

    Wanderung im Tal der Schandtauber: Natur pur im Laubwald des Tals. Der Wanderweg verläuft zum Teil auf Naturpfaden.
    Wanderung im Tal der Schandtauber: Natur pur im Laubwald des Tals. Der Wanderweg verläuft zum Teil auf Naturpfaden. Foto: Jürgen Haug-Peichl

    8. Wenn Hunger und Durst kommen: Wo gibt es was zu essen und zu trinken?

    Rothenburg ob der Tauber ist voll mit Restaurants und Cafés. Auf der Rundwanderung im Tal der Schandtauber gibt es in Bettenfeld die Gaststätte "Zum grünen Baum". Am Wochenende ist eine Reservierung zu empfehlen. Die Mühlen im Tal sind nicht bewirtschaftet, Proviant besorgen kann man entlang der Tour nur in Rothenburg.

    Wanderung im Tal der Schandtauber: Immer wieder sieht man solche ehemaligen Mühlen, die zum Teil aus dem 14. Jahrhundert stammen. Manche sind verfallen, manche in Privatbesitz.
    Wanderung im Tal der Schandtauber: Immer wieder sieht man solche ehemaligen Mühlen, die zum Teil aus dem 14. Jahrhundert stammen. Manche sind verfallen, manche in Privatbesitz. Foto: Jürgen Haug-Peichl

    9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will: Was bietet die Umgebung?

    Natürlich ist die weltweit bekannte Altstadt von Rothenburg ob der Tauber ein Muss für alle, die noch nie dort waren. Gästeführungen für Einzelne oder Gruppen sind über den Tourismus-Service der Stadt online buchbar.

    Wer eine weitere Wanderung anschließen will, kann das im Taubertal ausgiebig tun. Dort führt auch der 100 Kilometer lange Taubertal-Radweg entlang, der in Wertheim am Main endet. Und der nach 13 Kilometern ab Rothenburg an einer der ungewöhnlichsten Gaststätten der Gegend vorbeiführt: der Holdermühle. Mitten durch die Gasträume und den Biergarten führt die Grenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg.

    Der Tourismusverband Liebliches Taubertal hat eine Reihe von Touren für Wanderungen und Radtouren zusammengestellt: www.liebliches-taubertal.de. Interessant ist auch ein Besuch des Schlosses Schillingsfürst, 20 Autominuten von Rothenburg entfernt und unter anderem für seine Greifvogel-Schau bekannt.

    Genauer Streckenverlauf der Rundwanderung im Tal der Schandtauber (mit GPS-Daten zum Herunterladen): https://module.tourinfra.com/romantisches_franken/details.php?id=207878

    Wanderung im Tal der Schandtauber bei Rothenburg ob der Tauber: Immer wieder sieht man solche ehemaligen Mühlen, die zum Teil schon im 14. Jahrhundert gebaut worden waren. Manche sind verfallen, manche in Privatbesitz. Hier: die Obermühle bei Bettenfeld, 1383 erstmals urkundlich erwähnt.
    Wanderung im Tal der Schandtauber bei Rothenburg ob der Tauber: Immer wieder sieht man solche ehemaligen Mühlen, die zum Teil schon im 14. Jahrhundert gebaut worden waren. Manche sind verfallen, manche in Privatbesitz. Hier: die Obermühle bei Bettenfeld, 1383 erstmals urkundlich erwähnt. Foto: Jürgen Haug-Peichl
    Wanderung im Tal der Schandtauber bei Rothenburg ob der Tauber: Idylle an der abgelegenen Hollermühle. Sie wird privat genutzt.
    Wanderung im Tal der Schandtauber bei Rothenburg ob der Tauber: Idylle an der abgelegenen Hollermühle. Sie wird privat genutzt. Foto: Jürgen Haug-Peichl
    Idylle des Verfalls. Dieses alte Haus im Tal der Schandtauber diente einst Wohnzwecken.
    Idylle des Verfalls. Dieses alte Haus im Tal der Schandtauber diente einst Wohnzwecken. Foto: Jürgen Haug-Peichl
    Die evangelische Kirche St. Wendelin steht erhöht über Bettenfeld und hat einen massiven Wehrturm. Sie geht auf das 13. Jahrhundert zurück.
    Die evangelische Kirche St. Wendelin steht erhöht über Bettenfeld und hat einen massiven Wehrturm. Sie geht auf das 13. Jahrhundert zurück. Foto: Jürgen Haug-Peichl
    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden