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Osterburken: Ausflugstipp im Odenwald: Auf dem Merkurpfad geht's auf Zeitreise am Limes entlang

Osterburken

Ausflugstipp im Odenwald: Auf dem Merkurpfad geht's auf Zeitreise am Limes entlang

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    Ein ganzes Stück geht's am Limes entlang: Der Merkurpfad ist ein 9,3 Kilometer langer Rundweg in der Nähe von Osterburken im Ortsteil Bofsheim. Unterwegs wechseln sich geologische, historische und landschaftliche Highlights ab.
    Ein ganzes Stück geht's am Limes entlang: Der Merkurpfad ist ein 9,3 Kilometer langer Rundweg in der Nähe von Osterburken im Ortsteil Bofsheim. Unterwegs wechseln sich geologische, historische und landschaftliche Highlights ab. Foto: Patty Varasano

    Für alle Wanderfreunde lohnt sich ein Ausflug nach Osterburken im Neckar-Odenwald-Kreis. Dort, im Norden von Baden-Württemberg, wurde im Frühling 2022 der "Merkurpfad" eröffnet. Der neun Kilometer lange Rundwanderweg verläuft ein Stück entlang des Limes und ist einer von sechs "Römerpfaden" im Odenwald. Das Säubrünnle, die Quellnymphe, ein Palisadennachbau - auf der Tour finden sich einige eindrucksvolle Stationen.

    Der Merkurpfad ist ein 9,3 Kilometer langer Rundweg in der Nähe von Osterburken im Ortsteil Bofsheim. Unterwegs welchseln sich geologische, historische und landschaftliche Highlights ab.
    Der Merkurpfad ist ein 9,3 Kilometer langer Rundweg in der Nähe von Osterburken im Ortsteil Bofsheim. Unterwegs welchseln sich geologische, historische und landschaftliche Highlights ab. Foto: Patty Varasano

    1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?

    Der Limes-Parkplatz zwischen Osterburken und dem Stadtteil Bofsheim im Neckar-Odenwald-Kreis ist Ausgangspunkt der Tour. Der neun Kilometer lange Merkurpfad führt auf gut begehbaren Pfaden vom Parkplatz Richtung Bofsheim und von dort über das Petersbrünnle wieder zurück. Ein Teil des Qualitätswanderweges verläuft entlang des Limes. Unterwegs wechseln sich geologische, historische und landschaftliche Highlights ab.

    Der Merkurpfad ist ein 9,3 Kilometer langer Rundweg in der Nähe von Osterburken. Gleich zu Beginn passiert man die Reste eines steinernen römischen Wachtturms, der zum Unesco-Weltkulturerbe gehört: der 25. Turm der Limesstrecke 8 des Vorderen Obergermanischen Limes.
    Der Merkurpfad ist ein 9,3 Kilometer langer Rundweg in der Nähe von Osterburken. Gleich zu Beginn passiert man die Reste eines steinernen römischen Wachtturms, der zum Unesco-Weltkulturerbe gehört: der 25. Turm der Limesstrecke 8 des Vorderen Obergermanischen Limes. Foto: Patty Varasano

    Namensgeber ist Merkur, Götterbote und Gott der Diebe, des Handels und der Reisenden. Bei der Tour handelt es sich um einen der sechs "Römerpfade", die in den vergangenen Jahren als neues Wanderprojekt für den Odenwald entwickelt worden sind: Neben dem Merkurpfad in Osterburken gehören der Herkulespfad in Buchen, die Minervatour in Elztal, der Venuspfad in Limbach, der Jupiterweg in Mosbach und der Marspfad in Walldürn dazu. 

    Das Tourenlogo ist ein rotes "R" auf weißem Grund.

    Der Merkurpfad ist ein 9,3 Kilometer langer Rundweg - und einer der sechs Römerpfade im Odenwald..
    Der Merkurpfad ist ein 9,3 Kilometer langer Rundweg - und einer der sechs Römerpfade im Odenwald.. Foto: Patty Varasano

    2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?

    Der Limes-Parkplatz ist mit dem Auto leicht über die A81, B292, L515 und im Anschluss über die L582 zu erreichen: Von Bofsheim kommend befindet sich die beschilderte Abzeigung zum Parkplatz nach circa 3,5 Kilometern. Wer von Osterburken kommt, sieht das Parkplatz-Schild nach ca. drei Kilometern.

    An der Station "Ausgrabung": Der überdimensionale Granitstein von 16 Tonnen ist bis zur Hälfte in der Erde eingegraben. Mit den bereit gestellten Werkzeugen kann der Besucher die Ausgrabung fortführen und einen Teil der Skulptur nach und nach freilegen.
    An der Station "Ausgrabung": Der überdimensionale Granitstein von 16 Tonnen ist bis zur Hälfte in der Erde eingegraben. Mit den bereit gestellten Werkzeugen kann der Besucher die Ausgrabung fortführen und einen Teil der Skulptur nach und nach freilegen. Foto: Patty Varasano

    Für alle, die öffentliche Verkehrsmittel nutzen, beginnt die Rundwanderung an der Skulptur "Ausgrabung". Sie ist von Bofsheim fußläufig in circa 600 Metern erreichbar. Vom Bahnhof in Osterburken aus nimmt man die Buslinie 844, Ausstieg "Bofsheim, Ort".

    Von hier läuft man die Brückenstraße in südliche Richtung und biegt an der nächsten Wegkreuzung in die Straße "In der Au" nach links ab. Man folgt dem kurvigen Straßenverlauf bis man rechts die Skulptur "Ausgrabung" sieht, einen überdimensionalen Granitstein, der bis zu Hälfte in der Erde eingegraben ist.

    3. Warum sollte ich dorthin?

    Der 6500-Einwohner-Ort Osterburken ist als Römerstadt an der Deutschen Limesstraße weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannt. Denn hier befand sich einer der bedeutendsten römischen Militärposten am äußeren germanischen Limes. Die spektakulären Ausgrabungen haben internationales Aufsehen erregt und die Stadt zum Anziehungspunkt für Archäologen und Historiker werden lassen. Die römische Kultur lässt sich hier in ihrer ganzen Vielfalt nachvollziehen. Direkt am Limes liegt der schmucke Stadtteil Bofsheim mit seinen hübschen Fachwerkhäusern.

    Der Merkurpfad führt am Unesco-Weltkulturerbe Obergermanisch-Raetischer-Limes vorbei. Die Informationstafeln am Wegesrand eröffnen Ausflüglern interessante Einblicke in die Zeit der Römer vor fast 2000 Jahren. Inmitten herrlicher Natur wird die Wanderung so zum lebendigen Streifzug durch geschichtsträchtiges Areal.

    Am Beginn des Wanderwegs steht diese Rekonstruktion einer Palisade: Palisaden wurden zur schnellen Sicherung und Markierung einer Grenzlinie errichtet.
    Am Beginn des Wanderwegs steht diese Rekonstruktion einer Palisade: Palisaden wurden zur schnellen Sicherung und Markierung einer Grenzlinie errichtet. Foto: Patty Varasano

    4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?

    Der Merkurpfad bietet zahlreiche römische Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke. Gleich am Limes-Parkplatz steht eine Rekonstruktion einer Palisade. Die hölzernen Pfähle wurden einst zur schnellen Sicherung und Markierung einer Grenzlinie errichtet. Bereits auf dem ersten Kilometer streift man außerdem die Reste eines römischen Wachtturms.

    Am Löhleinsbrunnen im Wald.
    Am Löhleinsbrunnen im Wald. Foto: Patty Varasano

    Ausflügler erleben auf der Rundwanderung eine abwechslungsreiche Landschaft und kommen während der Tour an drei historische Brunnen vorbei. An der Jupiterbank können Wanderinnen und Wanderer eine Pause einlegen und die idyllische Aussicht auf die Region genießen.

    Im Talgrund vor dem Limes befindet sich auch ein Steindenkmal, die Quellnymphe. Die auf einem Felsen gelagerte Göttin steht als Symbol für die drei vom Merkurpfad verbundenen Quellen und erinnert zeitgleich daran, wie kostbar Wasser für das Leben ist.

    Am Merkurpfad laden zahlreiche Sitzgelegenheiten zu einer Rast ein - wie hier die Jupiterbank.
    Am Merkurpfad laden zahlreiche Sitzgelegenheiten zu einer Rast ein - wie hier die Jupiterbank. Foto: Patty Varasano

    5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?

    Die Wanderung ist in drei Stunden gut machbar, je nachdem wie viel Pausen man macht und wie viel Zeit man sich an den Sehenswürdigkeiten oder auf einer Ruhebank lässt. Wer noch Zeit und Lust hat, sollte unbedingt den originalgetreu nachgebauten Limes-Wachtturm am Limespark auf der anderen Ortsseite von Osterburken besuchen.

     Wer im Anschluss an die Wanderung Lust auf mehr hat, kann am Limespark den originalgetreu nachgebauten Limes-Wachtturm auf der anderen Ortsseite von Osterburken besuchen.
     Wer im Anschluss an die Wanderung Lust auf mehr hat, kann am Limespark den originalgetreu nachgebauten Limes-Wachtturm auf der anderen Ortsseite von Osterburken besuchen. Foto: Patty Varasano

    6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?

    Die Wanderung ist ganzjährig begehbar. Die Passagen durch den Wald bieten an heißen Tagen eine willkommene Abkühlung. Da etliche Wegemeter aber auch auf offener Flur verlaufen und sich empfindliche Menschen bei starker Sonneneinstrahlung möglicherweise rasch einen Sonnenbrand einholen, sollten Ausflügler an Sonnencreme und eine Kopfbedeckung denken.

    Auf dem Merkurpfad unterwegs: Geologische, historische und landschaftliche Highlights wechseln sich ab.
    Auf dem Merkurpfad unterwegs: Geologische, historische und landschaftliche Highlights wechseln sich ab. Foto: Patty Varasano

    7. Für wen ist der Ausflug geeignet?

    Mit einer gewissen Grundkondition für die Strecke müsste der Merkurpfad für die meisten Menschen gut machbar sein, zumal es keine großen Anstiege gibt. Wanderinnen und Wanderer, die sich gerne auf Zeitreise entlang des Limes begeben möchten und sich für die Zeit des römischen Imperiums interessieren, werden mit Sicherheit Freude an der Tour haben. An einigen Stellen verläuft die Wanderung auf erdigen Pfaden, die bei feuchter Witterung matschig sein können. Wer an solchen Tagen unterwegs ist, packt am besten festes Schuhwerk mit ein.

    Seit Mai 2022 gibt es sechs "Römerpfade im Odenwald": Wer an den originellen Stempelstationen fünf von sechs Stempeln in seinem Pfadpass gesammelt hat, bekommt die exklusive Römernadel verliehen.
    Seit Mai 2022 gibt es sechs "Römerpfade im Odenwald": Wer an den originellen Stempelstationen fünf von sechs Stempeln in seinem Pfadpass gesammelt hat, bekommt die exklusive Römernadel verliehen. Foto: Patty Varasano

    Ausflügler, die gerne und viel unterwegs sind, können sich mit dem Pfadpass eine Belohnung erwandern. Auf jedem der sechs Römerpfade gibt es unterwegs eine Stempelstation. Wer fünf Stempel in seinem Pfadpass gesammelt hat, also auf fünf Wanderrouten unterwegs war, bekommt von der Touristikgemeinschaft Odenwald eine Urkunde und die exklusive Römernadel verliehen.

    Mit Rollstuhl ist diese Wanderung nicht möglich.

    Erfrischend im Sommer: Passagen durch den kühlen Wald. 
    Erfrischend im Sommer: Passagen durch den kühlen Wald.  Foto: Patty Varasano

    8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?

    Direkt auf der Wanderroute gibt es keine Möglichkeit einzukehren. Im Sommer sollte man also auf jeden Fall etwas zu trinken mitnehmen. Ansonsten kann man sich nach der Wanderung in einer der Gaststätten im nahe gelegen Osterburken verköstigen.

    Wer im Anschluss an die Wanderung noch Lust auf mehr hat, kann am Limespark den originalgetreu nachgebauten Limes-Wachtturm auf der anderen Ortsseite von Osterburken besuchen.
    Wer im Anschluss an die Wanderung noch Lust auf mehr hat, kann am Limespark den originalgetreu nachgebauten Limes-Wachtturm auf der anderen Ortsseite von Osterburken besuchen. Foto: Patty Varasano

    9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will - was bietet die Umgebung?

    - Römermuseum Osterburken: Das Museum präsentiert Funde aus Osterburken und der Region und informiert über die Römer am Limes. Geöffnet ist außer montags von 10 bis 18 Uhr im Sommer, bis 17 Uhr im Winter. 

    - Wildgehege Hasenwald: In dem kleinen Tierpark im Buchener Ortsteil Hettingen gibt's etliche Vogelarten wie Pfauen, Fasane, Kanarienvögel, Sittiche und Tauben zu sehen. Aber auch Schafe, Meerschweinchen, Hasen, Ziegen und ein Pony fühlen sich im Hasenwald pudelwohl. Entfernung: 12 Kilometer.

    - Buchen: Rund 14 Kilometer vom Limes-Parkplatz entfernt liegt die geschichtsträchtige 18.000-Einwohner-Stadt Buchen, die zu einem Streifzug einlädt. An heißen Tagen lohnt ein Abstecher im Waldschwimmbad. Für die, die sich gerne noch ein bisschen bewegen möchten lockt die alla hopp!-Anlage, ein Bewegungsparcours für alle.

    - Eberstadter Tropfsteinhöhle: Das geologische Naturdenkmal, dessen Alter auf ein bis zwei Millionen Jahre geschätzt wird, kann bei Führungen besichtigt werden. Letzter Einlass ist um 16 Uhr. Das Restaurant Seeterrasse lädt Ausflügler zum Verweilen ein. Tickets müssen vorab reserviert werden, Tel. (06292) 578. Entfernung: 9 Kilometer.

    - Histotainment Park Adventon: Im besonderen Freilichtmuseum Hier errichten geschichtsbegeisterte Enthusiasten auf einem sieben Hektar großen Gelände eine Stadt nach mittelalterlichem Vorbild, weitgehend in Handarbeit und mit den Materialien, Werkzeugen und Methoden von damals. Von April bis Oktober ist der Museumspark von 11 bis 18 Uhr an Sonn- und Feiertagen geöffnet. Entfernung: 7 Kilometer.

    Infos zum Limes und den erhaltenen Anlagen der Römer.
    Infos zum Limes und den erhaltenen Anlagen der Römer. Foto: Patty Varasano
    Der Petersbrunnen am Merkurpfad.
    Der Petersbrunnen am Merkurpfad. Foto: Patty Varasano
    Die "Quellnymphe": Stellen, an denen lebensspendendes Wasser aus dem Boden trat, galten in allen Kulturen als heilig. Das älteste Bauwerk der Römer in Osterburken war eine Quellfassung im Kirnautal. Auf einer Mauer stand eine Weihung für eine Nymphe. Später erhob sich an dieser Stelle der weltberühmte Weihebezirk der Beneficiarier, die Quelle war unter dem Tempel gefasst. Hier, im Talgrund vor dem Limes, steht das Standbild einer Nymphe als Symbol für die drei vom Merkurpfad verbundenen Quellen. Die Statue stammt aus Schwäbisch-Gmünd und war im Kastellbad aufgestellt. Zu sehen ist die auf einen Felsen gelagerte Göttin, die sich mit dem linken Arm auf eine vorne offene Röhre abstützt. In diesem Durchlass endete eine Leitung, das Wasser floss aus der Öffnung in ein Brunnenbecken.
    Die "Quellnymphe": Stellen, an denen lebensspendendes Wasser aus dem Boden trat, galten in allen Kulturen als heilig. Das älteste Bauwerk der Römer in Osterburken war eine Quellfassung im Kirnautal. Auf einer Mauer stand eine Weihung für eine Nymphe. Später erhob sich an dieser Stelle der weltberühmte Weihebezirk der Beneficiarier, die Quelle war unter dem Tempel gefasst. Hier, im Talgrund vor dem Limes, steht das Standbild einer Nymphe als Symbol für die drei vom Merkurpfad verbundenen Quellen. Die Statue stammt aus Schwäbisch-Gmünd und war im Kastellbad aufgestellt. Zu sehen ist die auf einen Felsen gelagerte Göttin, die sich mit dem linken Arm auf eine vorne offene Röhre abstützt. In diesem Durchlass endete eine Leitung, das Wasser floss aus der Öffnung in ein Brunnenbecken. Foto: Patty Varasano
    Der Pfad führt an insgesamt drei historischen, im Wald gelegenen Brunnen vorbei. Hier am Säubrünnle.
    Der Pfad führt an insgesamt drei historischen, im Wald gelegenen Brunnen vorbei. Hier am Säubrünnle. Foto: Patty Varasano
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