Immer ein Höhepunkt in der Rhön sind die Extratouren – und das nicht nur, weil sie auf die Gipfel des Mittelgebirges führen. Die Premiumwege sind allesamt mit dem Deutschen Wandersiegel ausgezeichnet. Natur pur. Rein und unverfälscht. Über Stock und Stein. Wilde Felsformationen. Großartige Aussichten. Zeugnisse der keltischen Vergangenheit. Das alles können Ausflügler auf der 10,7 Kilometer langen Extratour Milseburg erleben. Rund 3,5 Stunden sollte man dafür einplanen - und über eine gute Trittsicherheit verfügen.
1. Wohin geht der Ausflug und was ist das für eine Tour?
Der Ausflug startet im Biosphärenreservat Rhön am Wanderparkplatz Milseburg, rund acht Kilometer entfernt von der Großgemeinde Hofbieber im Landkreis Fulda. Die Wanderung durch malerischen Wald und offene Flur bietet neben grandiosen Aussichten, Felsformationen und plätschernden Gewässern auch ein echtes Gipfelerlebnis auf einem der markantesten Berge in der Rhön. Auf einer Länge von rund elf Kilometern erklimmen Wanderer 520 Höhenmeter.

2. Wie komme ich da hin? Und wo parke ich?
Der Wanderparkplatz Milseburg (UTM-Koordinaten, z. Bsp. für Google Maps: 50.55228 N, 9.89714 E) ist mit dem Auto leicht über die A7 und im Anschluss über die B 458, L3258 und L3379 bzw. B278 zu erreichen. Ausreichende Parkmöglichkeiten gibt es direkt vor Ort.
Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, fährt am besten mit dem Zug nach Fulda und von hier vom Zentralen Omnibus-Bahnhof (ZOB) weiter mit der Linie 90 bis zur Haltestelle "Danzwiesen Milseburg Parkplatz" in Hofbieber.
3. Warum sollte ich dorthin?
Sie ist 835 Meter hoch und bietet einen famosen Panoramablick: die Milseburg. Anders als der Name vermuten lässt, handelt es sich bei der Milseburg jedoch nicht um eine Burg, sondern um einen Berg vulkanischen Ursprungs, der sich durch seinen baumlosen Gipfel aus reinem Fels auszeichnet. Darunter soll der Sage nach ein bösartiger Riese namens Mils begraben sein.
Reste eines Ringwalls und einer stadtähnlichen Anlage zeugen heute noch davon, dass der Ort einst besiedelt war. Der zum Gipfel führende archäologische Lehrpfad erläutert eindrucksvoll die Geschichte.
Der Berg, der nicht nur Namensgeber und Höhepunkt der Tour ist, sondern auch als "Perle der Rhön" bezeichnet wird, zählt nach wie vor zu den reizvollsten Wanderzielen der Rhön.

4. Was gibt es zu sehen und zu erleben?
Die Wanderung startet vom Parkplatz aus bergab durch einen geschützten Wald in Richtung Kleinsassen. Der gut markierte Weg führt am Ort vorbei und in den Grund des Bieberbachs. Den überquert man, bevor es wieder bergan in Richtung Naturdenkmal Hauenstein und weiter zum Stellberg geht.

Nach einem steilen Anstieg erreicht man den Gipfel mit seinen Blockschutthalden. Von hier oben sieht man weit über das Fuldaer Land. Steil bergab geht es nun durch einen alten Mischwald in Richtung Maulkuppe und Richtung Fuldaer Haus, das nur wenige Meter abseits des Weges liegt.

Von der Künstlermeile, einem asphaltierten Weg mit Skulpturen, biegt man nach wenigen hundert Metern links in Richtung Steinskoppel ab. Weiter geht es bergab durch eine abwechslungsreiche Landschaft mit Wäldern, Wiesen und Weiden und dem vor sich hin plätschernden Bieberbach.

Die Milseburg rückt mit ihrem markanten Felsgipfel immer näher, es geht zunächst langsam, dann immer steiler bergan. Die Anstrengung des Aufstiegs wird mit einem einzigartigen Ausblick vom Gipfelfelsen belohnt. Zum Ausgangspunkt der Tour sind es dann nur noch wenige Meter bergab.

5. Wie viel Zeit sollte ich einplanen?
Die Wandertour ist in 3,5 Stunden gut machbar. An einigen Stellen laden Bänke zum Rasten ein. Wer diese nutzt und sich eine Brotzeit gönnt oder einfach den fantastischen Ausblick in aller Ruhe genießt, verlängert die Ausflugsdauer entsprechend.

- Hier geht es zur Tour auf Komoot
6. Was ist die beste Zeit für diesen Trip?
Die Wanderung ist ganzjährig begehbar. Besonders reizvoll ist die Tour aber sicherlich von Frühling bis in den Herbst hinein, wenn die Natur in jahreszeitüblichen Farben erstrahlt. Bei Schnee oder nach regenreichen Tagen sollte man die Passagen mit losem oder naturnahem Untergrund mit besonderer Vorsicht gehen. Festes Schuhwerk ist grundsätzlich von Vorteil.

7. Für wen ist der Ausflug geeignet?
Die mittelschwere und durch ein rotes "M" auf weißem Grund markierte Wanderung vereint Natur, Kunst und Kultur. Menschen, die Lust auf die wilde Schönheit der Rhön, knackige Anstiege, raue Felsformationen und herrliche Aussichten haben, werden Freude an der Tour finden. Mit Rollstuhl oder Kinderwagen ist die Tour nicht zu bewältigen.

8. Wenn der kleine Hunger kommt: Wo gibt es was zu trinken und zu essen?
Hausmannskost und selbst gebackene Torten gibt's in der Milseburgstube, die auch einen Biergarten hat. Das Lokal befindet sich rund 200 Meter vom Parkplatz entfernt. Montag und Dienstag (von November bis April auch Mittwoch) sind Ruhetage. Infos unter: https://milseburgstube.de
Eine weitere Raststation auf der Tour ist das Fuldaer Haus. Die Gaststätte rund 180 Meter abseits des Weges bietet Gerichte von der gutbürgerlichen Küche bis hin zu kulinarischen Besonderheiten aus der Rhön an. Montags ist Ruhetag, Infos unter www.fuldaer-haus.de
Im Künstlerdorf Kleinsassen hat das Café in der Kunststation an den Nachmittagen geöffnet. Das Café liegt nicht direkt auf der Tour, kann aber vom Parkplatz Biebertal mit einem Schlenker (1 km) erreicht werden. In der Sommerzeit ist montags, im Winter montags bis mittwochs geschlossen. Infos: https://kunststation-kleinsassen.de/cafe-2

9. Wenn ich noch Zeit habe und bleiben will - was bietet die Umgebung?
- Kunststation Kleinsassen: Die Kunststation am Fuße der Milseburg ist ein Forum für Kunst, die wechselnde Ausstellungen zu zeitgenössischer Kunst aller Medien und Stile zeigt. Entfernung: 2,5 Kilometer.
- Wasserkuppe: Der bekannteste Berg der Rhön und Ziel vieler Wanderer gilt als Wiege des Segelflugs. Die Wasserkuppe ist mit 950 Metern der höchste Berg der Rhön und Hessens. Zahlreichen Attraktionen locken das ganze Jahr über Touristen auf die fast baumfreien Hänge. Entfernung: 13 Kilometer.

- Sommerrodelbahn Wasserkuppe (Gersfeld): In schöner Natur haben Ausflügler die Gelegenheit, auf den Sommerrodelbahnen rasant ins Tal zu rauschen. Angefangen von der Doppel-Sommerrodelbahn über den Rhönbob und den auf Schienen geführten Sessellift "Wie-Li" bis hin zum Hexenbesen. Entfernung: 13,5 Kilometer.
- Fulda: Ein herrliches Barockviertel mit beeindruckendem Dom, Stadtschloss und Park auf der einen, das historische Zentrum mit schönen mittelalterlichen Bauten auf der anderen Seite: Mit rund 69.000 Einwohnern bietet die neuntgrößte Stadt Hessens mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten und einer Altstadt mit zahlreichen Geschäften und vielfältiger Gastronomie vieles, um Besucherinnen und Besucher glücklich zu machen. Entfernung: 19 Kilometer.






