Money, Mississippi, hätte im besten Falle ein trostloses Kaff im amerikanischen Nirgendwo bleiben können - übersehen auch von der Geschichte, wenn der Ort nicht durch einen Lynchmord an einem jungen Schwarzen traurige Berühmtheit erlangt hätte. Im Jahr 1955 wurde hier der 14 Jahre alte Emmett Till von den Halbbrüdern Roy Bryant und J.W. Milam umgebracht. Die Ehefrau von Bryant hatte den Teenager beschuldigt, ihr im Lebensmittelladen ihres Mannes nachgepfiffen und sie begrapscht zu haben. Drei Tage später fand man die Leiche des Jungen im Fluss Tallahatchie, ein Auge war ihm ausgestochen worden, der Kopf gespalten und bis zur Unkenntlichkeit malträtiert, um seinen Hals Stacheldraht geschlungen.
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