Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kultur
Icon Pfeil nach unten

MÜNCHEN: 65. Geburtstag: Gila von Weitershausens Weg vom Lümmelfilm aufs Traumschiff

MÜNCHEN

65. Geburtstag: Gila von Weitershausens Weg vom Lümmelfilm aufs Traumschiff

    • |
    • |

    (dpa) Ob auf dem „Traumschiff“ oder im „Traumhotel“, bei Rosamunde Pilcher, Utta Danella oder Inga Lindström: Wenn es um Hochglanz-Produktionen des deutschen Familienfernsehens geht, ist Schauspielerin Gila von Weitershausen seit einigen Jahren fest abonniert. Besonders Rollen als selbstbewusste, moderne Frau mittleren Alters scheinen ihr wie auf den Leib geschrieben. Dabei strahlt Weitershausen mit ihrer hellen Stimme und dem fast etwas trotzigen Blick kurz vor ihrem 65. Geburtstag am Samstag, 21. März, noch genauso viel mädchenhaften Charme aus wie einst als Covergirl auf der „Bravo“. Denn ihre Karriere begann als Teenie-Star in leichten Komödien.

    „Ich habe zum Teil ganz schreckliche Filme gedreht“, sagt Weitershausen heute über ihre ersten Jahre im Geschäft. Nachdem ihr Ende der 1960er-Jahre mit der Komödie „Engelchen oder die Jungfrau von Bamberg“ der Durchbruch gelungen war, folgten Filme mit vielsagenden Titeln wie „Nicht fummeln, Liebling“ oder „Köpfchen in das Wasser, Schwänzchen in die Höh“. In der Klamotte „Die Lümmel von der ersten Bank. Zur Hölle mit den Paukern“ spielte sie neben Theo Lingen, Uschi Glas und Hansi Kraus.

    „Mit dem Engelchen-Erfolg habe ich kein Problem, das war ein hübscher kleiner Zeitgeistfilm. Aber was danach kam, war schon peinlich“, sagt sie heute. „Ich war eben jung und hatte keine Ahnung.“ Als Kind war sie mit ihren Eltern – einem Offizier und einer preußischen Adligen – sowie den fünf Geschwistern aus dem damaligen Schlesien nach München gekommen. Dort nahm Weitershausen, deren richtiger Vorname Gisela ist, Schauspielunterricht. Später verschlug es sie ans Fränkische Landestheater.

    Als „Einschnitt“ beschreibt Weitershausen ihre Zeit in Frankreich Anfang der 1970er Jahre. Dort drehte sie mehrere Filme und war mit dem französischen Regisseur Louis Malle liiert, mit dem sie einen Sohn hat. 1981 spielte sie an der Seite von Hanna Schygulla in Volker Schlöndorffs „Die Fälschung“ – bis heute eine ihrer am meisten gelobten Rollen. Später war ihr Gesicht regelmäßig im Fernsehen zu sehen, unter anderem im „Tatort“. Seit 1994 ist sie in zweiter Ehe verheiratet und lebt in München. Eigentlich will Weitershausen gar nicht über die Vergangenheit sprechen: „Ich bin ein Mensch, der sehr im Jetzt und Heute lebt. Ich finde es überflüssig, zu oft zurückzuschauen.“

    Gerade erst hat sie ihr Leben ein bisschen „entrümpelt“, berichtet sie. „Wir sind von einem Haus in eine Wohnung umgezogen. Dabei habe ich mich von unheimlich vielen Sachen getrennt, Möbeln und Büchern, was ich auch sehr wichtig finde. Es war nicht einfach. Aber ich merke jetzt, was für eine unglaubliche Befreiung das war.“

    In den kommenden Wochen will sie Drehbücher lesen, sich mit Rollenangeboten beschäftigen und ab Sommer wieder arbeiten. Denn im Rentenalter sieht sie sich noch lange nicht angekommen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden