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LONDON: Christopher Lee wird 90: Graf Dracula hilft notleidenden Kindern

LONDON

Christopher Lee wird 90: Graf Dracula hilft notleidenden Kindern

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    Christopher Lee: „Es ist erstaunlich: Je älter ich werde, umso mehr Rollenangebote erhalte ich.“ Seine bekannteste Rolle war freilich Graf Dracula (das Bild stammt aus dem ersten „Dracula“-Film von 1958).
    Christopher Lee: „Es ist erstaunlich: Je älter ich werde, umso mehr Rollenangebote erhalte ich.“ Seine bekannteste Rolle war freilich Graf Dracula (das Bild stammt aus dem ersten „Dracula“-Film von 1958). Foto: Fotos: Cinetext, dpa

    Wenn er im schwarzen Cape als Graf Dracula aus seinem Sarg steigt und nach einem zarten Frauenhals sucht, schaudert es den Zuschauer auch heute noch. Kein anderer Vampir der Filmgeschichte hatte seine Noblesse, seine Würde – und seine Bedrohlichkeit. An diesem Sonntag, 27. Mai, wird der britische Schauspieler Christopher Lee, der berühmteste Mime unter den Leinwand-Blutsaugern, 90 Jahre alt.

    Für den Gentleman unter den Vampirdarstellern war die Rolle Segen und Fluch zugleich: Als „Graf Dracula“ feierte er Ende der 50er Jahre seinen internationalen Durchbruch in dem Film von Terence Fisher. Eine Schauspielschule hatte Christopher Frank Carandini Lee nie besucht: Nach seinem Einsatz bei der britischen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg startete er mit Hilfe eines Vetters gleich in britischen Filmproduktionen durch.

    Frankenstein und Fu Man Chu

    Die Dracula-Rolle brachte ihm 1958 internationalen Ruhm ein, legte ihn jedoch gleichzeitig auf das Genre des Horrorfilms der Kategorie B-Movie fest. Bis in die 1970er Jahre hinein spielte er den Dracula. Entsprechend lange dauerte es, bis der in London geborene Sohn eines englischen Offiziers und einer italienischen Gräfin sich vom Monster-Rollenfach lösen konnte – neben Dracula war er auch als Frankenstein oder als Fu Man Chu zu sehen.

    In den 70er Jahren verlegte Lee seinen Wohnsitz in die USA – nicht zuletzt wohl deshalb, um seiner Karriere eine Wendung zu geben. Von Anfang an war er jedoch auch dort festgelegt – auf den Bösewicht vom Dienst. Das mag an der Rolle in dem James-Bond-Film „Der Mann mit dem goldenen Colt“ gelegen haben. In dem Streifen spielt Lee den Gegenspieler des Geheimagenten Ihrer Majestät. Privat ist Lee ein ganz anderer: Seit Jahren engagiert sich der mittlerweile greise Schauspieler für das Kinderhilfswerk UNICEF, für seinen Einsatz wurde er von der Organisation „Cinema for Peace“ geehrt, von Königin Elizabeth II. wurde er 2009 zum Ritter geschlagen. Auf der Welt sterben jedes Jahr Millionen Kinder – da sei man einfach gefordert zu helfen, sagte Sir Christopher. Heute, mit 90 Jahren, kann er auf rund 300 Rollen zurückblicken – er erhielt einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde als Schauspieler mit den meisten Filmauftritten. Doch Lee brauchte viel Geduld, bis gute Angebote kamen. 1999 besetzte Arthouse-Regisseur Tim Burton ihn in seinem Gruselmärchen „Sleepy Hollow“, es folgte sein Auftritt als finsterer Zauberer Saruman im Mega-Blockbuster „Herr der Ringe“. Mit Burton und Johnny Depp drehte Lee 2005 auch noch den Kassenschlager „Charlie und die Schokoladenfabrik“.

    Doch Christopher Lee hat noch andere Talente: Der Kosmopolit spricht fließend französisch und italienisch und kann sich auch auf Deutsch, Spanisch, Schwedisch und Dänisch gut verständigen. Nach vielen Jahren im Ausland lebt Lee heute wieder in seiner Heimat Großbritannien. Mit seiner dänischen Frau Birgit Kroencke, einem ehemaligen Model, hat er die gemeinsame Tochter Christina.

    Ans Aufhören denkt der Schauspieler trotz seines Alters nicht: „Es ist erstaunlich: Je älter ich werde, umso mehr Rollenangebote erhalte ich“, sagte der Brite bei einer UNICEF-Gala im vergangenen Jahr. „Ich werde Filme drehen, solange ich lebe.“ Derzeit ist er in Tim Burtons Komödie „Dark Shadows“ erneut an der Seite von Johnny Depp im Kino zu sehen.

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