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WÜRZBURG: Das Warten auf Sidos skandalösen Song

WÜRZBURG

Das Warten auf Sidos skandalösen Song

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    Nicht mit Maske, dafür mit schwarzer Sonnenbrille steht Rapper Sido im vollen Würzburger Soundpark Ost auf der Bühne. Sido, der jahrelang mit Maske auftrat, um seine Identität zu verschleiern und mittlerweile Jury-Mitglied der ProSieben-Casting-Show „Popstars“ ist, gibt ein Konzert, das nur aus dem Warten auf ein Lied zu bestehen scheint: Auf den Song, der sich um Analsex dreht – was Sido allerdings deutlich drastischer ausdrückt. Das Lied war 2003 wegen frauenverachtender Inhalte der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien vorgelegt worden, wurde jedoch nicht indiziert. Das dazugehörende Musikvideo ist aber mit der Altersfreigabe „FSK 16“ versehen.

    Vehement fordert das Publikum, junge Frauen wie Männer, mit Sprechchören genau dieses Lied des Skandalrappers. Der gibt sich pikiert, bezeichnet sein Publikum – darunter auch Eltern mit Kindern im Grundschulalter – als „perverse Schweine“, spielt den Song aber immer wieder an. Er kokettiert gerne mit seiner Herkunft aus dem sozial schwachen Märkischen Viertel in Berlin-Reinickendorf, das er als Gegend beschreibt, in der „Scheiße auf dem Speiseplan ganz oben steht“.

    Dann rappt der 28-Jährige, der mit bürgerlichem Namen Paul Würdig heißt, in „Mein Testament“ von seinem letzten Willen, teilt in dem Text seinen Besitz unter den Freunden auf und hat nur einen Wunsch: „Doch bevor ich geh, bitte Gott, vergib mir meine Sünden.“

    Der Vater eines Sohnes hat zwei Stunden lang sein Publikum unter Kontrolle. Wenn er es will, rufen sie lautstark „Hurensohn“ oder buhen auf Kommando. Nur ein Mädel hat gegen Ende des Konzerts anscheinend keine Lust mehr mitzumachen. Nachdem Sido sie aufgefordert hat, mitzusingen und Spaß zu haben und sie sich wohl nicht so verhalten hat, wie er sich seine Fans wünscht, lässt er sie kurzerhand von den Sicherheitskräften aus dem Saal werfen. Im Schneeregen kann sie vor dem Soundpark auf das Ende des Konzerts warten und verpasst schließlich noch den Analsex-Song, dessen Titel im Original wesentlich drastischer ausfällt.

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