Rolando Villazón: Händel-Arien (Deutsche Grammophon). Wer ein Formel-1-Auto über eine Kart-Strecke pilotiert, tut gut daran, die Leistung seines Renners nur behutsam einzusetzen. Besser, er gibt sich leicht und locker dem Verlauf der engen Kurven des Kurses hin. Rolando Villazón hat eine Formel-1-Stimme. Und Händels barocke Musik ist wie das feine Gewinde einer Kart-Strecke. Bloß: Villazón setzt die Leistung ein. Wenn der Mexikaner Arien aus „Tamerlan“, „Ariodante“ oder „Xerxes“ (das berühmte „Ombra mai fu“) singt, dann steckt da einfach zu viel Kraft dahinter. Villazón geht, mit weit hinten platzierter Stimme, Händels Kompositionen bisweilen an, als hätte er Verdi vor sich. Dadurch gehen zu viele Feinheiten verloren. Die Musik des Bach-Zeitgenossen Georg Friedrich Händel ist die Stärke des 37-Jährigen nicht. Die Gabrieli Players unter Paul McCreesh passen sich dem Stil des berühmten Solisten weitgehend an. Die CD erscheint am 20. März: • • • ο ο ο
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