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Würzburg: "Der Barbier von Sevilla" beim Würzburger Festungsflimmern: Publikum und Ensemble rückten im Schatten zusammen

Würzburg

"Der Barbier von Sevilla" beim Würzburger Festungsflimmern: Publikum und Ensemble rückten im Schatten zusammen

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    Umgeben von Zuschauerinnen und Zuschauern: Daniel Fiolka (Barbier, links) und Wolfgang Kurz am Pult des Würzburger Kammerorchesters.
    Umgeben von Zuschauerinnen und Zuschauern: Daniel Fiolka (Barbier, links) und Wolfgang Kurz am Pult des Würzburger Kammerorchesters. Foto: Patty Varasano

    Bei sengender Hitze hatte sich nur eine überschaubare Menge auf der Neutorwiese an der Würzburger Festung eingefunden, um Gioachino Rossinis Oper "Der Barbier von Sevilla" als konzertante Aufführung auf der Open-Air-Bühne des Festungsflimmerns zu erleben. Wer den Weg dennoch nicht gescheut hatte, fieberte dafür umso mehr mit dem Würzburger Kammerorchester und den Solistinnen und Solisten mit.

    Wobei die Vorstellung nicht, wie ursprünglich geplant, tatsächlich auf einer Bühne stattfand, da diese direkt in der Sonne lag. So verlegte man das Spektakel kurzerhand direkt auf die Wiese und stellte die Liegestühle des Publikums einfach außen rum. Es wurde richtig gemütlich: "Das ist hier wie im eigenen Garten zu liegen", meinte eine Zuschauerin. Ihr Begleiter ergänzte: "Ein ganz intimes Setting. Man hat das Gefühl selbst mit auf der Bühne zu sitzen."

    Oper im Schatten auf der Wiese: Das Publikum freute sich über die Nähe zu Künstlerinnen und Künstlern.
    Oper im Schatten auf der Wiese: Das Publikum freute sich über die Nähe zu Künstlerinnen und Künstlern. Foto: Patty Varasano

    Diese Unmittelbarkeit zwischen Kammerorchester und Publikum wurde durch die emotionsgeladene Musik noch verstärkt. "Eine großartige, überwältigende Aufführung", schwärmte eine Zuschauerin. "Auch der Ort hier passt so gut. An der frischen Luft zu sein, die Sonne glitzert durch die Bäume, das hat zusammen mit der Oper etwas Magisches."

    Die Schirme flogen davon, als gehörte es zur Inszernierung

    Zur Handlung: Rosina (Mio Nakamune) wird gleichzeitig vom Grafen Almaviva (Yuli Zhang) und ihrem Vormund Dr. Bartolo (Jakob Ewert) begehrt. Mit einiger List gelingt es Figaro, seinem Herren, dem Grafen, zu helfen. Er führt Bartolo, der es eigentlich nur auf die Mitgift abgesehen hat, hinters Licht und ebnet so Almaviva den Weg zu Rosinas Herzen.

    Die bekannte Musik wurde mit so viel Leichtigkeit vorgetragen, dass man den Ernst der Geschichte fast vergessen konnte: "Auch wenn es keine leichte Kost ist, wirkt alles trotzdem total beschwingt", meinte ein Zuschauer. "Man spürt einfach die Harmonie. Ich kriege immer wieder Gänsehaut."

    Dass derlei Freiluftveranstaltungen auch ihre Tücken haben können, merkte das Publikum jedoch schnell – etwa, als die Sonnenschirme einer nach dem anderen vom Wind davongetragen wurden, als gehörte dies zur Inszenierung. Besonders aber für die Sängerinnen und Sänger dürfte das Wetter nicht einfach gewesen sein. Bartolo Jakob Ewert meinte nach dem Konzert: "Man kann die Stimme ganz schwer einschätzen. Man weiß nicht, wie es im Endeffekt tatsächlich ankommt."

    Das Publikum merkte davon nichts. Die Akustik war trotz der Open-Air-Situation ausgezeichnet. Das Orchester war deutlich zu hören, Sängerinnen und Sänger waren klar zu verstehen. Durch die Aufführung führte Dirigent Wolfgang Kurz, der es mit Humor nahm, dass seine Moderationskarten immer wieder vom Wind durcheinandergewirbelt wurden. Kurz erläuterte zwischen den Arien die Geschichte, sodass auch die Zuschauerinnen und Zuschauer folgen konnten, die nicht der italienischen Sprache mächtig waren. Letzte Verständnisschwierigkeiten wurden durch schauspielerische Deutlichkeit ausgeräumt.

    Weitere Aufführungen: 
    Sa., 9. Juli, 19 Uhr, Mainufer Ochsenfurt, Spitalanlage. Karten: kultursommer-maindreieck.de - So. , 10. Juli, 19 Uhr, Schweinfurt , Kesslerfield, Floridastraße, beim Kultursommer Schweinfurt. Karten: kultursommer-schweinfurt.de

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