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SCHWEINFURT: Die Faszination von Ray Charles

SCHWEINFURT

Die Faszination von Ray Charles

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    Ron Williams gibt im Ray-Charles-Musical dem „Genius of Soul“ mit Stimme und Körpersprache so viel Glaubwürdigkeit, dass man schwankt zwischen Verblüffung und Bewunderung.
    Ron Williams gibt im Ray-Charles-Musical dem „Genius of Soul“ mit Stimme und Körpersprache so viel Glaubwürdigkeit, dass man schwankt zwischen Verblüffung und Bewunderung. Foto: FOTO Theater

    Ihre Überzeugungskraft gewinnt die Aufführung einmal durch den Ray-Charles-Darsteller, den in München lebenden Entertainer Ron Williams. Er gibt dem „Genius of Soul“ mit Stimme, Mimik und Gestik so viel Glaubwürdigkeit, dass man schwankt zwischen Verblüffung und Bewunderung. Der Studiomusiker Marty Jabara aus Los Angeles schrieb die Arrangements, leitet die Jazzcombo und den Background-Chor, die „Raelettes“.

    Die musikalische Glut

    Dieses Gesangsquartett war der zweite grandiose Einfall von Ray Charles – die geballte Kraft kann man auch in Schweinfurt spüren: Ron Williams lässt seine Stimme flüstern, schleifen, schreien oder falsettieren, harte Bläser-Riffs und der Chor fachen die musikalische Glut weiter an.

    In kurzen Szenen werden die Stationen im Leben von Ray Charles erzählt und mit seinen großen Erfolgen dramaturgisch geschickt verbunden. Von den Anfängen in „Mamas Bar“, in der er seine Frau Bee (Gina Dunn) kennen lernt. Er betrügt sie immer wieder, beteuert zwar „I can't stop loving you“ – sie verlässt ihn trotzdem mit einem zornigen „Hit the Road Jack“. Rauschgiftabstürze folgen, Erniedrigungen durch die Rassentrennung, die mit einer hässlichen Uncle-Sam-Karikatur illustriert wird. Mit bitterer Ironie besingt Ray Charles sein „America the beautiful“.

    Dann natürlich seine großen Hits, mit denen seine Karriere begann. Ray benutzte bekannte Gospelsongs, in denen er durch Textänderungen die Liebe zu Gott in die Liebe zu einer Frau umwandelte. So basiert sein „I've got a Women“ auf „My Jesus is all the World to me“. Angriffe wegen Blasphemie verpufften schnell. Es folgen „What'd I say“, „Georgia on my Mind“, „Busted“, „Heaven help us all“ und sein verzweifeltes „Unchain my Heart“. Doch Ray Charles kämpfte weiter, setzte sich – auch mit seinem selbstironischen Humor – gegen alle Widerstände durch.

    Die nächsten Vorstellungen: heute, Donnerstag, 20.12., morgen, Freitag, 21.12., jeweils 19.30 Uhr. Karten: Tel. (0 97 21) 51 475 und 51 0.

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