Sie sollen „in kulinarischen Krisengebieten aufräumen und dort Gastronomen und ihren Küchen eine neue Perspektive geben“, wie der Sender das Format beschreibt. Ein Konzept, das sich bewährt hat: In der Spitze erreichte die im April 2005 gestartete Show 12,1 Prozent Marktanteil, im Schnitt immerhin noch 8,5 Prozent. Das heißt, das teils mehr als zwei Millionen Zuschauer dem Treiben am Herd gefolgt sind.
Nachdem drei der vier alten „Kochprofis“ zum Sender Vox abgewandert waren, sollen nun die von RTL 2 als „echte Typen“ gepriesenen Meister an Topf und Pfanne die „Köche in Deutschland wieder nach vorne bringen“, wie der ehemalige Feldkoch und Chefkoch der Bochumer Polizei, Mik, seine „Mission“ beschreibt.
Der von RTL 2 als „schnelle Spürnase“ gepriesene Koch soll „mit psychologischem Geschick auch die menschlichen Probleme der verzweifelten Gastronomen ans Licht bringen“. Ganz anders Frank „Fo“ Oehler: Der „knallharte Vollprofi“ scheut klare Worte nicht: „Man muss die Hilfesuchenden manchmal zerbrechen und sie dann wieder aufbauen“, inszeniert sich der mehrfach ausgezeichnete Michelin-Sternekoch als „liebenswerter Diktator“. Einem Koch, der nicht einmal weiß, wie lange man Kartoffeln kochen muss, schenkt er schon einmal einen Wecker. „Wenn es piept, sind die Kartoffeln fertig. Das ist wie Malen nach Zahlen.“
Der „Taktiker mit Herz“, Süsser, und der „smarte Künstler“ Schweiger komplettieren die Task Force am Herd. Ihrer Kür zu den neuen „Kochprofis“ vorausgegangen ist das nach Senderangaben „aufwendigste Casting für TV-Köche im deutschen Fernsehen“. 80 Köche wurden ausgewählt, 32 zum Videocasting eingeladen, mit acht Köchen wurden schließlich Testfolgen inklusive Probeessen aufgezeichnet. Die daraus hervorgegangenen Sieger bringen laut Redaktionsleiterin Jasmin Cilesiz eine ganze Reihe an Erfolg versprechenden Eigenschaften mit: „Sie können gut kochen, haben selbst viel Erfolg, können miteinander, sehen gut aus, sind nicht auf den Mund gefallen und uneitel“, lobt sie.
Mit Kreationen wie „Versautem Huhn an Kokostomaten“ wollen sie beim Vorkochen zumindest ihre Vorgänger um den bei Wertheim geborenen Ralf Zacherl vergessen machen. Ob ihnen das auch im Kampf um die Quote gelingen wird – Zacherl, Martin Baudrexel und Mario Kotaska stehen bei Vox seit Juni als „Küchenchefs“ vor der Kamera – bleibt abzuwarten. Zumindest Erfahrung bringen sie alle vier mit: Eventkoch Süsser hat einen Vierkanter Bauernhof aus dem 16. Jahrhundert mit mehreren Eventebenen und einer Bisonzucht.
Schweiger gilt mit seinem eigenen Restaurant in München als Anwärter auf einen Michelin-Stern. Und auch die hilfesuchende Klientel dürfte ihnen so schnell nicht ausgehen: „Es liegt auch an den ganzen Kochsendungen, dass sich keiner mehr was Einfaches zu kochen traut“, ist Süsser überzeugt. „Dabei ist so 'ne Suppe doch was Geiles!“ Sagt's und widmet sich wieder seinem „Latte Macchiato vom Thai Curry“.