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BERLIN: Hellmut Lange ist tot

BERLIN

Hellmut Lange ist tot

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    Einer größeren Fangemeinde wurde der 1923 in Berlin geborene

    Lange

    durch die Titelrolle im Vierteiler «Die Lederstrumpf-Erzählungen» von 1969 bekannt. Seinen letzten großen Fernsehauftritt hatte er 1995 in der

    Sat.1

    -Produktion «Fähre in den Tod». Dort spielte er den Vorsitzenden eines Seegerichts, der über die Besatzung einer untergegangenen Fähre urteilen muss. Schon als kleiner Junge spielte

    Lange

    Kinderrollen beim Berliner Rundfunk. Von 1946 bis 1948 besuchte er die Schauspielschule in Hannover. Erste Bühnenengagements hatte er am Jungen Theater in München und in Stuttgart. In den 50er Jahren war

    Lange

    als Regisseur und Sprecher beim Hörfunk von Radio Bremen tätig.  Die «aufregenden Jahre» nannte er einmal seine Zeit beim Film und Fernsehen in den 60er und 70er Jahren. Bekannt wurde er als Moderator der ARD-Fernseh-Quizreihe «Kennen Sie Kino?», die von 1971 bis 1981 lief. Unvergessen blieben aber vor allem auch seine Hauptrollen in Francis Durbridges mehrteiligem Straßenfeger «Das Halstuch», in «Der Wildtöter» und «Der letzte Mohikaner». In der Nachkriegszeit sei die Schauspielerei eine «brotlose Kunst» gewesen, sagte er in einem Interview. Nur fünf Mark habe er pro Auftritt verdient. Zum ersten Mal trat er Ende der 50er Jahre im Fernsehen auf, im «Stahlnetz - Mordfall Oberhausen». Dann folgte die erste größere Rolle in «Waldhausstraße 20», im ersten abendfüllenden Film des deutschen Fernsehens. Hier spielte er einen schwedischen Pfarrer, der in seiner Kirche Juden versteckt. Auch war

    Lange

    im Komödien-Fach zu Hause. So trat er 1965 als «006» in Michael Pfleghars James-Bond-Persiflage «Serenade für zwei Spione» neben

    Heidelinde Weis

    auf. Ob als Northumberland im Fernsehfilm «Richard II» oder auch als «Lederstrumpf» - «der Mann mit dem Knittergesicht spielte gerne in historischen Werken mit, etwa als kriegserprobter Soldat in «Hitler - ein Film aus Deutschland» oder in einem Dokumentarspiel zur Kuba-Krise. Schicksalsschläge blieben 

    Lange

    nicht erspart. 1965 ertrank sein dreijähriger Sohn Jonas in der Würm in Bayern beim Angeln. «Das Schlimmste war, dass ich nicht dabei war», sagte

    Lange

    später. Zu der Zeit drehte er in Amerika. Zuletzt lebte

    Lange

    zurückgezogen in Berlin, wo er in den kommenden Tagen im engsten Familienkreis bestattet werden soll.

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