Ungefähr in Minute 75 passiert auf der Bühne Wesentliches, auf dem Festplatz auch. Eine gute Stunde lang hat Hubert von Goisern im Volkach am Main da gebluest, von seiner ernüchternden USA-Reise erzählt und Songs aus „Federn“, dem neuen Album, vorgestellt. Gerade eben hat er – hart und metallen – das wütendste, politischste Lied dieses Abends gesungen, „für Chelsea und Eddy“ und „alle anderen, die für die Wahrheit in Leben riskieren“. „Snowdown“ über das „Ersaufen in der Datensupp'n“ und die Wahrheit, die Asyl sucht, aber nie kriegt. Grell, gleißend und star-spangled Weiß-Schwarz war die Bühne da erleuchtet . . . . und keine Atempause später – humpa, humpa – rollt treibend der Rhythmus los mit der aktuell populärsten von-Goisern-Melodie. Gelbrot getüncht ist jetzt die Leinwand, die Bühne brennt – und ja: „A jeder woiß, brenna tuat's guat.“ Die Konzerthallen-Festzelt-Radio-kompatible Nummer-eins-Nummer, die den Oberösterreicher vor drei Jahren in die Charts katapultierte, verändert die Stimmung. Es geht los mit den Mithüpf- und Auf-dem-Stuhl-Zappel-Nummern!
VOLKACH