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MÜNCHEN: Jörg Hube. Mit Widerborstigkeit und Wahrhaftigkeit und bayerischem Grant

MÜNCHEN

Jörg Hube. Mit Widerborstigkeit und Wahrhaftigkeit und bayerischem Grant

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    Er spielte in renommierten Theaterhäusern genauso gerne wie auf Kleinkunstbühnen im Hinterland, schlug das Theater- und TV-Publikum als Kabarettist, Charakterdarsteller und Regisseur in Bann: Jörg Hube war einer der vielseitigsten Schauspieler Deutschlands. In der Nacht zum Freitag erlag der 65-Jährige in München einem Krebsleiden (wir berichteten). Am 18. Mai stand er das letzte Mal auf der Bühne des Münchner Residenztheaters. „Wir haben gesehen, wie krank er war, und geahnt, dass uns nicht mehr viel Zeit mit ihm bleiben würde“, so Dieter Dorn, Intendant des Bayerischen Staatsschauspiels.

    Der am 22. November 1943 im brandenburgischen Neuruppin geborene Hube wuchs am Ammersee und in München auf. Das Gymnasium brach er vor dem Abitur ab und lernte das Schauspiel-Handwerk am Mozarteum in Salzburg und der Otto-Falckenberg-Schule in München, die er von 1991 bis 1993 leitete. Seit 1973 war Hube dem Münchner Publikum treu, erst als Mitglied der Münchner Kammerspiele, zuletzt als Mitglied des Bayerischen Staatsschauspiels. Dort zeichnete er sich laut Bayerns Kunstminister Wolfgang Heubisch als „wirklich volksnaher Schauspieler“ aus, „der die bayerische Wesensart auf unnachahmliche Art in die Welt getragen hat – mit all seiner Widerborstigkeit, seiner Wahrhaftigkeit, seiner Liebe zum Theater und seinem bayerischen Grant“. Ob auf der Bühne oder in Fernsehrollen in Serien wie „Monaco Franze“, „Löwengrube“, „Tatort“ oder „Der Alte“: Stets brillierte Hube als „große, vielseitige und schier unglaublich wandlungsfähige Künstlerpersönlichkeit“, wie ihn der Münchner OB Christian Ude bezeichnete. Hube war noch voller Pläne. Neben seiner Lebensgefährtin Beatrix Doderer stand er mit dem Programm „Sugardaddy“ auf der Bühne. Und er freute sich auf sein Debüt als neuer Ermittler in der TV-Serie „Polizeiruf 110“. Nur ein Film konnte fertiggestellt werden . . .

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