: Komische Zufälle gibt es. Auch in Niederkaltenkirchen. Kaum steht der ältere der beiden Neuhofer-Brüder beim Rauchen vor der Tür, zerbatzt ihn ein Schuttcontainer. Den Vater rafft kurz zuvor beim Anschließen des Elektroherds ein Stromschlag dahin. Als man noch Mutter Neuhofer erhängt am Baum findet, steht für Provinzpolizist Franz Eberhofer fest: So viele Zufälle kann es gar nicht geben, es muss sich um eine Mordserie handeln. Auch wenn sein Vorgesetzter Moratschek nichts davon wissen will.
Aber dem Franz passen die rätselhaften Todesfälle grad auch nicht, hat ihm doch die mondäne, attraktive Dame (Jeanette Hain), die sich in einer herrschaftlichen Villa am Ort einquartiert hat, den Kopf verdreht. Die Stammtischfreunde sprechen über sie wahlweise von einem Mercedes (der Metzger Simmerl) oder Ferrari (der Heizungspfuscher Flötzinger). Franz jedoch schiebt Stress mit der Susi (Lisa Maria Potthoff) vom Revier – und mit seinem alten Kumpel Rudi Birkenberger (Simon Schwarz), der unkonventionell, aber effizient ermittelt.
In „Winterkartoffelknödel“, der zweiten Verfilmung der bajuwarischen Eberhofer-Krimis von Rita Falk, fährt Regisseur Ed Herzog wieder die bewährte skurrile Truppe samt Monika Gruber, Eisi Gulp und Sigi Zimmerschied auf und lässt es abermals g'scheit krachen. Tiefgang sollte man nicht erwarten. Der Film strotzt vor derben Sprüchen, sackgroben Szenen, saukomischen Slapsticks, Knallchargen und Geisterbahnschockern. Herzogs Humor ist nichts für Zartbesaitete, das Drehbuch entbehrt jeglicher literarischen Raffinesse. Filmkünstlerisch vermag am ehesten der orgiastische Tabledance des Flötzingers zu überzeugen. „Tatort“-Kommissar Sebastian Bezzel gibt in der Hauptrolle als schräger Vogel aus der bayerischen Provinz sein Bestes: • • • ο ο ο
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