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Schweinfurt: Leben voller Leidenschaft: DDC wird in Schweinfurt gefeiert

Schweinfurt

Leben voller Leidenschaft: DDC wird in Schweinfurt gefeiert

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    "DDC goes CRZY" ist der Titel der neuen Show der Schweinfurter Breakdancer der Dancefloor Destruction Crew. Im Theater in Schweinfurt hatten sie eine umjubelte Premiere.
    "DDC goes CRZY" ist der Titel der neuen Show der Schweinfurter Breakdancer der Dancefloor Destruction Crew. Im Theater in Schweinfurt hatten sie eine umjubelte Premiere. Foto: Anand Anders

    Sie strahlten über das ganze Gesicht und fielen sich in die Arme. Opern-Regisseur Christof Hagel und DDC-Manager Oliver Schulte begegneten sich zur Pause der Premiere des neuen Stücks "DDC goes CRZY" der Dancefloor Destruction Crew aus Schweinfurt und freuten sich. "Was für ein wunderbarer Abend, du kannst stolz sein auf die Truppe", lobte Hagel Schulte überschwänglich. Ein Lob, das viel zählt, denn die neue abendfüllende Show ist die erste eigene der DDC nach der Crossover-Produktion "Fuck you Wagner" mit Hagel. Und fürwahr, die DDC ist endgültig angekommen im Geschäft der großen, bundesweit bedeutsamen Tanz-Kompanien.

    100 Minuten Show mit 24 Szenen, das ist der Rahmen, den die drei Regisseure und Tänzer Marcel Geißler, Alexander Pollner und Felice Aguilar gegeben haben, in denen sich der Entwicklungsprozess der DDC in den letzten Jahren widerspiegelt. Klar ist sie noch eine Breakdance-Truppe durch und durch, aber die Crew-Mitglieder sind auch richtig gute Sängerinnen und Sänger, sie sind tänzerisch im Solo, Duett und als Gruppe auf einem völlig anderen, deutlich gehobeneren Niveau als noch vor drei oder vier Jahren. Und sie treffen den Zeitgeist der Mittzwanziger, die das Theater an fünf restlos ausverkauften Abenden bis einschließlich Freitag stürmten und die DDC am Ende minutenlang mit stehenden Ovationen feierten.

    Ausverkauft ist das Theater für alle fünf Shows "DDC goes CRZY".
    Ausverkauft ist das Theater für alle fünf Shows "DDC goes CRZY". Foto: Anand Anders

    Was die vier Tänzerinnen und acht Tänzer der DDC schon immer auszeichnete, ist ihr Mut. Mut, Neues zu schaffen, neue Perspektiven einzunehmen und keine Angst davor zu haben, auch mal zu scheitern. Aufstehen, schütteln, weitermachen bis es klappt. "Mit dieser Show zeigen wir, was wir als Künstler jeden Tag durchleben", schreibt Marcel Geißler im Programmheft und das trifft es ziemlich gut, was auf der Bühne zu sehen ist: die ganze Vielfalt des Lebens junger Menschen, ihre Herausforderungen, das Erwachsenwerden, die Liebe, Rückschläge und die Neugier und Freude auf die Zukunft.

    Dass eine DDC-Show kein klassischer Theaterbesuch ist, ist schon nach wenigen Sekunden klar, denn schon die ersten Szenen sind musikalisch und tänzerisch so mitreißend, dass alle sofort mitklatschen. Los geht's mit einer Szene, die ganz stark an das oscarprämierte Filmmusical "La La Land" erinnert, aber eben DDC-Style, also gleich mitten rein ins CRZY-Land, ohne Umschweife.

    Als wäre es das einfachste der Welt: Hebefigur bei einem Duett der neuen DDC-Show
    Als wäre es das einfachste der Welt: Hebefigur bei einem Duett der neuen DDC-Show Foto: Anand Anders

    Tänzerisch ist das oft atemberaubend, denn das Geheimnis ist ja, alles leicht aussehen zu lassen. Die Kraft und Ausdauer vor allem bei den Hebefiguren ist beeindruckend, die damit einhergehende Eleganz in allen Szenen ebenso. Auch gesanglich hat die DDC etwas zu bieten, inbesondere mit Christopher Tate und Felice Aguilar, aber auch bei den Rap- und HipHop-Passagen.

    Zwei Szenen bleiben vielleicht am meisten in Erinnerung. Zum einen die Reminiszenz an "Fuck you Wagner" in der Schulszene, in der fünf Tänzer mit viel Humor eine sehenswerte Einlage liefern. Zum anderen Milana Brauns Solo mit Einbindung der Videoleinwand und Schattentanz zum Thema Einsamkeit und Rückschläge im Leben. Einer von vielen bleibenden Eindrücken.

    Eindringliches Solo mit beeindruckender Videoshow: Kira Lefebre in der DDC-Show
    Eindringliches Solo mit beeindruckender Videoshow: Kira Lefebre in der DDC-Show Foto: Anand Anders

    A propos Video: Was Raphael Götz und David Grohs seit Jahren schon auf die DDC-Leinwände zaubern, ist ganz großes Theater und spielt in der ersten Liga. Moderne Medien in Tanzshows einzubinden funktioniert nur dann, wenn es richtig gut gemacht ist und auf diesem Gebiet macht der DDC kaum einer was vor.

    Es war eine Show voller Lebensfreude und Esprit, voller Lust auf Tanzen, Singen und Musik. Es war schlicht und ergreifend sehr gut.

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