Die 26-jährige Schiffer hat im Film die Rolle von Tochter Victoria übernommen, die in München studiert. Ihre Zusammenarbeit unterscheide sich kaum von der mit anderen Kollegen, sagte May. „Aber es ist natürlich schon ein Gefühl von Nähe da mit der eigenen Tochter, das kann man nicht verleugnen. Wenn ich sie in den Arm nehme, ist es immer meine Tochter und nicht eine Schauspielerin.“
Festgelegt habe sich Alexandra, die Kunstgeschichte und Philosophie studiert hat, beruflich bewusst noch nicht. „Ich halte mich da ganz raus“, betonte May. Natürlich würde sie von der Schauspielerei nie abraten, „weil mir der Beruf extrem viel Spaß macht“. Andererseits hätten ihre beiden Töchter aber auch mitbekommen, „dass es viele Fälle gibt, in denen das Glück einfach fehlt: Das Talent ist da und auch der erste Erfolg, aber dann ist es plötzlich doch wieder aus“.
Durch ihre aktuellen Dreharbeiten in der Natur werden bei May Erinnerungen an ihre Kindheit wach. „Ich war früher sehr viel auf dem Land, weil meine Eltern am Ammersee ein Grundstück neben einem Bauernhof hatten. Ich bin aufgewachsen mit Kühen und Schweinen nebenan, das Heu wurde noch mit der Sense gemäht und wir haben uns daraus Strohhäuschen gebaut.“
Für ihre Rolle habe sie sich gemeinsam mit der echten Almbäuerin Vroni am Achensee in Tirol nicht nur mit der Käseherstellung befasst, sondern auch das Melken und den Umgang mit der Melkmaschine gelernt und Heu ausgefahren. Gut könne sie sich vorstellen, auch längere Zeit auf einer solchen Alm, ohne Handynetz und abgeschieden vom täglichen Trubel, zu leben. „Dieses enorme Naturgefühl bringt einen schon zum Philosophieren – Gedanken über das Leben und den Tod, diese ganze Hetze, die man sich jeden Tag auflädt“, erklärte sie. „Ich wäre nur nicht gern allein dort, sondern auf jeden Fall mit meinem Mann. Ich bin kein Einsiedler“, betonte May.
Ein Wiedersehen am Set gab es für sie jetzt auch mit Günther Maria Halmer. Erstmals nach 35 Jahren, als May und Halmer in Helmut Dietls „Münchner Geschichten“ gespielt hatten, stehen sie wieder zusammen vor der Kamera. „Das freut mich besonders. Es passt einfach, sowohl vom Dialekt als auch den Emotionen“, betonte May, die mit Halmer auch befreundet ist. „Die Sennerin“ soll 2009 im Ersten laufen.