Nach 26 Jahren ist Schluss: Die Clingenburg Festspiele in Klingenberg am Main (Lkr. Miltenberg) sind Geschichte. Laut einer Pressemitteilung sah sich der Verein Clingenburg Festspiele e.V. gezwungen, Insolvenz anzumelden. Das Budget, das zwischenzeitlich auf jährlich fast 1,5 Millionen Euro angewachsen sei, könne aus eigenen Kräften nicht mehr finanziert werden.
Die Festspiele, so die Mitteilung weiter, bestreiten bislang 85 Prozent ihres Etats aus eigenen Mitteln: Mitgliedsbeiträge, Eintrittsgelder, Sponsoren-Einnahmen, Spenden, Verträge mit Medienpartnern. 15 Prozent kommen aus öffentlicher Hand. Damit seien die Festspiele in Klingenberg am Main eines von wenigen nicht staatlichen Theatern bundesweit, die mit dieser Konstellation arbeiten müssen.
Zuschüsse müssten signifikant erhöht werden
"Die Zuschüsse durch die Stadt Klingenberg, den Bezirk Unterfranken und das Kultusministerium Bayern müssten dauerhaft signifikant und verlässlich erhöht werden, um den Fortbestand der Festspiele zu sichern", heißt es weiter." Der Vorstand habe seit Wochen versucht, durch Gespräche mit den staatlichen Behörden, die Insolvenz doch noch abzuwenden. Zwar sei in dieser Saison mit dem neuen Intendanten und den verpflichteten Regisseure die Qualität gesteigert werden, allerdings seien die Zuschauerzahlen nicht so gestiegen, dass die Kosten aufgefangen werden konnten.
Für dringend notwendige Investitionen, etwa in neuere Licht- und Tontechnik, fehle das Geld. Auch für Zelte, Getränkestände und die Ausstattung der Schneiderei hätte investiert werden müssen, damit für die nächsten Jahre ein reibungsloser Ablauf gewährleistet werden könne. Die Festspiele haben laut Mitteilung am 31. August Insolvenz angemeldet, da der Verein ohne die Einnahmen aus dem Verkauf von Eintrittskarten für eine neue Spielzeit nicht alle Rechnungen aus dem Spielbetrieb 2019 begleichen könne.
In 26 Jahren seien fast eine Million Menschen nach Klingenberg gekommen. Abschließend heißt es: "Der unbeschreibliche Enthusiasmus der ehrenamtlich tätigen Vorstände, Beiräte und Helfer hat es ermöglicht, die Festspiele über diesen langen Zeitraum am Leben zu halten."