Heiner Lauterbach, Katja Riemann, Armin Rohde, Yvonne Catterfeld, Matthias Koeberlin, Katharina Wackernagel, Sonja Gerhardt, Pasquale Aleardi, Ursula Karven und Jenny Elvers-Elbertzhagen stehen vor der Kamera. In Co-Produktion mit der Firma Teamworx entsteht der bisher teuerste Zweiteiler der Sender-Geschichte. Regisseur Uwe Janson und Drehbuchautor Alexander Rümelin stellen in dem Streifen das Schicksal der Bewohner des fiktiven Eifeldorfs Lorchheim ins Zentrum ihrer Geschichte.
Unrealistisch sei ein Vulkanausbruch in Deutschland keineswegs, sagt Professor Ulrich Schreiber. Er ist Vulkanologe an der Universität Duisburg-Essen und hat, neben anderen Experten und Wissenschaftlern, das Filmteam bei den zweijährigen Vorbereitungen und den Dreharbeiten als Berater unterstützt. Die letzte Eruption in der Eifel liegt rund 13 000 Jahre zurück. „Die Wahrscheinlichkeit für einen erneuten Ausbruch liegt bei 100 Prozent“, meint Schreiber. Die Frage sei nur, wann und wo.
„Dass das wirklich möglich ist, wusste ich vorher auch nicht“, staunt Ursula Karven, die die „wahnsinnig frustrierte Ehefrau“ von Bankdirektor Gerhard Maug (Heiner Lauterbach) spielt. Auch Renate Maug erlebt in dem Film eine einschneidende persönliche Wende durch die Katastrophe. „Sie findet wieder zu sich selbst. Dieser Bogen hat mich schauspielerisch sehr gereizt“, erzählt Karven.
Yvonne Catterfeld mimt die Vulkanologin Daniela Eisenach, die an der Seite von Ex-Feuerwehrmann Michael Gernau (Matthias Koeberlin) versucht, möglichst vielen Menschen das Leben zu retten. Interessant seien vor allem die Abgründe und Charakterzüge, die durch den Ausbruch zum Vorschein kämen, sagt die 28-Jährige. Der Film zeige spektakuläre Bilder: „Der Zuschauer wird öfters die Luft anhalten“, glaubt sie. Sie selbst habe schon beim Anschauen eines kurzen Trailers Gänsehaut bekommen.
Eine Million Euro lassen sich die Macher die visuelle Umsetzung des Naturphänomens am Computer kosten. Laut Produktionsfirma verschlingt allein die viersekündige Ausbruchssequenz mehrere 10 000 Euro. „Der Vulkan“ sei der Versuch, im TV etwas zu zeigen, das auch nach Jahren noch Bestand habe. „Sowohl im künstlerischen als auch im technischen Bereich“, betont Michael Schmid-Ospach, Geschäftsführer der Filmstiftung NRW, die den Zweiteiler mit 1,5 Millionen Euro fördert.
Für seine Rolle des verklemmt-frustrierten Vollzugsbeamten Walter Röhricht verbringt Armin Rohde rund eine Stunde in der Maske. Danach sehe er aus wie ein „Eingeborener von einem merkwürdigen Planeten“. „Wir werden mit Schweiß, Blut und zentnerweise Asche beschmiert“, verrät der Schauspieler im Vulkanmuseum Mendig (Eifel), bevor er zum Dreh 30 Meter unter die Erde in einem Lavakeller verschwindet. „Ich spiele eine archetypische Figur mit Neigung zur Poesie und Brutalität. Erst der Vulkanausbruch bringt meine wahre Natur zum Vorschein. Die ist aber nicht so erfreulich“, sagt der 53-Jährige.
Insgesamt umfasst die Produktion 60 Drehtage, unter anderem in Frankfurt, Aschaffenburg, Köln, Stuttgart, am Pulvermaar (Vulkaneifel) und in Mendig. 1700 Statisten wirken mit. Nach Abschluss der Dreharbeiten Ende Oktober geht „Der Vulkan“ laut RTL für neun Monate in eine aufwendige Postproduktion. Voraussichtlich im September 2009 wird der Zweiteiler mit je 90 Minuten dann zu sehen sein.