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Sandra Bullock und das Glück auf der Couch

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Sandra Bullock und das Glück auf der Couch

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    "Mir gefallen die kleinen Dinge des Lebens": Sandra Bullock.
    "Mir gefallen die kleinen Dinge des Lebens": Sandra Bullock. Foto: FOTO DPA

    Sandra Bullock (41) gehört zu den beliebtesten Schauspielerinnen Hollywoods. In "Das Haus am See" spielt die in Nürnberg als Tochter der deutschen Opernsängerin Helga Meyer aufgewachsene Schauspielerin an der Seite von Keanu Reeves. Der Film startet am Donnerstag auch in den Kinos der Region.

    Frage: Haben Sie noch Verbindungen zu Deutschland?

    Bullock: Meine Familie lebt noch dort.

    Wie oft kommen Sie zu Besuch?

    Bullock: Sie kommen mich diesen Sommer besuchen. Ich werde sie wahrscheinlich nach den Filmfestspielen in Venedig besuchen.

    Sprechen Sie immer noch fließend deutsch?

    Bullock: Ja.

    Sie haben in Hollywood ihren festen Platz. Dennoch machen Sie nicht sehr viele Filme. Sind Sie wählerischer als ihre Kolleginnen?

    Bullock: Glauben Sie, andere Schauspieler machen wirklich mehr Filme - oder zeigen sie sich nur öfter im Rampenlicht, so dass man mehr über sie spricht?

    Das trifft wohl beides zu. Erstens machen einige Schauspieler wirklich mehr Filme. George Clooney zum Beispiel macht drei oder vier Filme im Jahr. Vielleicht steht er deswegen öfter im Rampenlicht und ist ständig in Zeitschriften abgebildet. Aber Sie machen nicht so viele Filme. Gehört das zu Ihrer Strategie?

    Bullock: Ich weiß nicht, ob es eine Strategie ist. Keanu Reeves und ich sind uns in einer Sache sehr ähnlich. Wir legen großen Wert auf unsere Privatsphäre. Wenn wir nicht arbeiten, wollen wir unser Privatleben genießen. Was ich sehr an Keanu schätzte ist, dass er sein Privatleben nicht für seine Karriere missbraucht. Andere benutzen ihr Privatleben als Instrument, und sie machen das sehr gut. Ich will nicht, dass man mir folgt und mich ständig fotografiert. Am liebsten wäre es mir, wenn ich nicht mal während der Arbeit fotografiert würde. Ich bin von Beruf Schauspielerin, und das gefällt mir. Aber ich will nicht, dass man außerhalb meines Berufs Dinge über mich erfährt.

    Dennoch werden Sie von Stalkern belästigt.

    Bullock: Stalker tun mir Leid - sie sind krank. Sie werden mit dieser Krankheit geboren und können sie nur schwer kontrollieren. Die haben keine andere Wahl, und deshalb sollten sie nicht als böswillig angesehen werden. Ich hoffe, dass Stalker irgendwann mit Medikamenten behandelt werden können. Es gibt da schon einige Fortschritte.

    Macht Ihnen das keine Angst?

    Bullock: Vielleicht sollte es. Aber ich bin mehr um meine Familie und die Menschen, mit denen ich zusammenarbeite, besorgt. Die sind nicht so geschützt wie ich. Ich will nicht, dass jemandem Schaden zugefügt wird. Während der Arbeit schwirren eine Menge Menschen umher - ich kann sie nicht beschützen. Das macht mich traurig.

    Wie sieht ein typischer Tag für Sie aus, wenn Sie nicht arbeiten?

    Bullock: Einen typischen Tag gibt es für mich nicht. Ich lebe mein Leben. Es ist immer was los, wenn ich nicht vor der Kamera stehe. Aber man setzt Prioritäten. Ich verbringe drei oder vier intensive Monate weg von zu Hause. Dann arbeite ich 14 Stunden am Tag, fünf bis sechs Tage die Woche. Wenn ich mit dem Dreh fertig bin, versuche ich wieder Anschluss an die Familie zu finden. Ich brauche das, um nicht verrückt zu werden. Einen typischen Tag gibt es nicht.

    Welche Träume möchten Sie verwirklichen? Gibt es etwas, das Sie unbedingt machen möchten?

    Bullock: Es gibt so vieles. Ich will noch so viel erleben, aber ich fürchte ich habe nicht genug Zeit. Ich habe ja nicht mal genug Zeit, die Dinge zu verarbeiten, die ich erlebt habe. Da kommt es mir bestimmt nicht so vor, als ob ich etwas verpassen würde.

    Wie würde ein perfekter romantischer Abend für Sie aussehen? Ihr erster Hochzeitstag mit Jesse James steht kurz bevor. Haben Sie bestimmte Pläne?

    Bullock: Ich habe keine besonderen Erwartungen. Meine Gefühle und mein Wohlergehen sind mir wichtiger als Blumen und ein Dinner. Ich kann ganz einfach auf der Couch liegen und am Sonntagmorgen die Zeitung lesen und der glücklichste Mensch der Welt sein. Besonders am Valentinstag hat man sehr hohe Erwartungen an die Romantik. Und wenn die nicht erfüllt werden? Mir gefallen die kleinen Dinge des Lebens viel besser. Sobald man Romantik kommerzialisiert, verliert es an Bedeutung. Jeder ist nur noch mit Geschenken und Planung beschäftigt. Aber damit tut man den Menschen keinen Gefallen. Ein zwölfjähriges Mädchen erwartet, dass man ihm teure Geschenke macht und mit Geld überhäuft. Mit 16 Jahren will sie dann einen Bentley. Sie ist doch zum Scheitern verurteilt.

    Werden Sie irgendwann mit der Schauspielerei aufhören und nur noch Filme produzieren?

    Bullock: Ich konzentriere mich jetzt schon intensiver auf die Filmproduktion als die Schauspielerei. Im Nachhinein sind beide ein Teil des Ganzen. Ich beschäftige mich schon seit zehn Jahren mit Filmproduktion, aber ich muss noch sehr viel tun und entwickeln.

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