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WÜRZBURG: Schützenhof: Spaß mit "Franggnstein"

WÜRZBURG

Schützenhof: Spaß mit "Franggnstein"

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    Viel Witz, viel Fränkisches: Szene aus „Franggnstein“ am Schützenhof
    Viel Witz, viel Fränkisches: Szene aus „Franggnstein“ am Schützenhof Foto: Foto: Thomas Obermeier

    Ein kleines Jubiläum für Birgit Süß, Heike Mix und Georg Koeniger: Vor 15 Jahren spielten sie ihre erste Musikkomödie auf der Bühne hinter dem Würzburger „Schützenhof“. Seitdem haben die drei (früher zusammen mit Florian Hoffmann) ihre eigene, unverkennbare Art Sommertheater entwickelt: voller Musik, Klamauk, einem kräftigen Schuss Kabarett – und viel, viel Fränkisch. Dieses Jahr hat sich das Team Verstärkung von Martin Hanns geholt, der in den Jahren zuvor bei „Drachenblut“ Regie geführt hatte.

    Mit Witz und Wahnwitz stürzte sich dieses kreative Quartett auf einen Horrorklassiker und erschuf ein Monster, wie es über den Dächern von Würzburg noch nie gesehen wurde. Gruselig wird es bei „Franggnstein“ nicht – aber sehr lustig und kurzweilig. Die Ideen sprudeln nur so von der Bühne.

    Balthasar Neumann verursacht gerade eine Kostenexplosion beim Bau der Residenz, Julius Echter feiert seine 500. Hexenverbrennung mit einer Party, und der glücklose Erfinder Viktor Frankenstein (Georg Koeniger) hat Ärger mit seiner Frau (Heike Mix). Seine Erfindungen bringen kein Geld ein. „A weng an Laubbläser“ hat der Tüftler entworfen, einen martialisch anmutenden Rasierapparat und eine Kaffeemaschine, zum Unwillen der Gemahlin, die immer noch selbst spülen muss. Wie gut, dass Töchterlein Astrid Penelope (Birgit Süß) gerade „Jugend klont“ gewonnen hat und den Papa bezüglich Küchenhilfe auf ganz neue Ideen bringt . . .

    Es ist ein starker Moment der Inszenierung, als Frankenstein auf dem Dach stehend Blitze einfängt, grüner Rauch aufsteigt – und sich langsam das Monster (Martin Hanns) erhebt. Dass Mensch und Monster miteinander erst einmal Schwierigkeiten haben versteht sich.

    Allerdings liegen die Dinge anders als vermutet: Der „fränkische Superspüler“ ist unfränkisch freundlich, lächelt – und spricht Schwäbisch! Was anfangs das pure Grauen für die urfränkische Frau Frankenstein ist, ruft bald auch den schleimigen Vertreter von BEGUDA (Besorgte Einwohner gegen Ungetüme in der Altstadt) auf den Plan, dessen Argumentation und Wortwahl gegen alles ihm Unbekannte so sehr der Gegenwart entlehnt sind, dass es an dieser Stelle dann doch zum Gruseln ist.

    Klasse gemacht und von Martina Esser flott inszeniert gibt es bei „Franggnstein“ viel zu lachen, was fürs Auge (Bühnenbild: Markus Czygan) und ganz viel für die Ohren. Ob witzig umgetextete Hits und Klassiker oder neu von Martin Hanns komponiert, dieser Frankenstein fetzt und rockt und holte sich bei der Premiere immer wieder begeisterten Beifall für einzelne Szenen und einen langen, Schlussapplaus.

    Gespielt wird bis Mitte August. Bei zweifelhaftem Wetter gibt es eine Info-Hotline: Tel. (01 73) 9 10 95 01

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