Der einstige Sonnyboy spielt heutzutage mit Begeisterung auch die Rolle des Opas, etwa in der ZDF-Familienkomödie „Eine wunderbare Familie“ (2008). Wenn er auf sein Alter und sein Image zu sprechen kommt, muss der blauäugige Schauspieler lachen. „Ich spiele meinen ersten Opa, und das macht einen unendlichen Spaß“, sagt Fritsch. „Der Liebhaber ist ja eigentlich die langweiligste Rolle von allen, der Bösewicht und der Komiker machen Spaß.“
Im Fernsehen ist Fritsch mit Rollen in beliebten Serien wie „Hallo Robbie“, „Unser Charly“ oder Krimis („SOKO 5113“) sowie Auftritten in Rührstücken ? la Lilly Schönauer, aber auch in ernsten Filmen präsent. Auch auf die Bühne zieht es ihn immer wieder. Derzeit unternimmt Fritsch eine Kurztournee mit der Komödie „Sextett“ von Michael Pertwee, in der auch Karsten Speck mitspielt.
Ein Leben als Single
Seinen 65. Geburtstag verbringt der Schauspieler, der in München und Berlin lebt und auf der griechischen Insel Mykonos ein Häuschen hat, „auf der Bühne und im Bus“. Er will „ein schönes Essen machen für die Technik und das Ensemble, ganz geruhsam Champagner um Mitternacht trinken und dann früh ins Bett, weil wir morgens früh schon wieder weiterfahren“.
Für lange Aufenthalte auf Mykonos hat er kaum noch Zeit. „Ich wäre gern den ganzen Frühling in meinem Häuschen, aber der Beruf ist ja so kurzfristig geworden.“ Familie sind für Fritsch seine Freunde. „Ich habe eine Familie, die besteht aus Menschen, die ich alle schon sehr lange kenne“, sagt er. Dazu gehören Anja Hauptmann und Judy Winter. „Wir sind Freunde, und wir sind alle Singles“, sagt Fritsch. Für einen Hund als Begleiter wie früher hat er allerdings keine Zeit mehr. „Mein Leben kann ich keinem Hund zumuten“, sagt er.
Fritsch lebt ganz im Heute. „Ich habe noch nicht mal Fotos von früher“, sagt er. „Selbst das schönste Kind wird alt“, fügt er fröhlich hinzu. „Ein graumelierter Bart wird dann langsam weiß, ich habe nichts dagegen.“ Sein optisches Vorbild sei da Sean Connery – „ein wunderbarer Schauspieler“.
Fritsch' Karriere startete in Hamburg. Seine Familie war 1944 vor dem Bombenhagel aus Dresden in die Hansestadt geflüchtet. In Hamburg nahm Fritsch Schauspielunterricht und sprach bei Gustaf Gründgens vor, der ihm zu einer Theaterkarriere riet. Sein erfolgreiches Debüt hatte er 1963 im Stadttheater Heidelberg. Schon als Teenager avancierte der gut aussehende Fritsch zum Publikumsliebling.
In Streifen wie „Julia, du bist zauberhaft“ (1962) oder „Das große Liebesspiel“ (1963) eroberte er die Herzen der Frauen. Fritsch spielte an der Seite von Lilli Palmer und Hildegard Knef. Er erfuhr früh die Höhen und Tiefen des Ruhms. Nach einer gescheiterten Hollywood-Karriere gelang ihm in den 70er Jahren das Comeback. Erfolge feierte Fritsch in der Serie „Drei sind einer zu viel“ mit Jutta Speidel und Herbert Herrmann und Ende der 1980er Jahre in der Serie „Rivalen der Rennbahn“, wo er einen Jockey spielte. In der Edgar-Wallace-Persiflage „Der Wixxer“ erlebte Thomas Fritsch 2004 sein Kino-Comeback in der Rolle des Earl of Cockwood.
Der mit zwei Bambis ausgezeichnete Künstler ist zudem einer der gefragtesten deutschen Synchron-Sprecher. Er leiht seine Bariton- Stimme unter anderem Russell Crowe und Jeremy Irons und synchronisiert immer wieder Animationsfilme wie „Ice Age“ oder „Bambi“. Auch als Hörspielsprecher und als Geschichtenerzähler in der „ProSieben-Märchenstunde“ ist Fritsch tätig.