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München: Kommentar: Der wunde Punkt der AfD

München

Kommentar: Der wunde Punkt der AfD

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    Klare Worte gegen die AfD, die offenbar einen wunden Punkt treffen: Charlotte Knobloch, ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, bei einem Holocaust-Gedenken im Landtag.
    Klare Worte gegen die AfD, die offenbar einen wunden Punkt treffen: Charlotte Knobloch, ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, bei einem Holocaust-Gedenken im Landtag. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Für eine provokante Aussage ist die AfD jederzeit gerne zu haben. Nicht zuletzt im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus haben führende Mitglieder der Partei dabei die Toleranzschwelle der Meinungsfreiheit bereits wiederholt bis an die Schmerzgrenze ausgetestet.

    Dass etwa der Partei-Rechtsaußen Björn Höcke die Erinnerung an die Nazi-Verbrechen für überflüssig hält, hat auch in der bayerischen AfD nicht zu hörbarem Widerspruch geführt. Auch der geschichtsvergessene Satz des Bundesvorsitzenden Alexander Gauland von der Nazi-Zeit als "Fliegenschiss der Geschichte" hat dort offenbar keine kritischen Debatten ausgelöst.

    AfD muss Meinungsfreiheit aushalten

    Auch wenn es manchmal schwer fällt: Eine offene Gesellschaft muss auch solche Meinungsäußerungen ertragen – was absolut nicht bedeutet, dass man jede AfD-Ansicht unwidersprochen stehen lassen sollte. Wenn aber die AfD derart ausgiebig selbst von der Meinungsfreiheit Gebrauch macht, dann muss sie es auch aushalten, wenn sie dafür – wie nun von Charlotte Knobloch – hart und unverblümt kritisiert wird.

    Stattdessen sich ausgerechnet in einer Holocaust-Gedenkstunde selbst zum politischen Opfer zu erklären und beleidigt den Saal zu verlassen, zeugt weder von einem angemessenen Gefühl für den Anlass der Veranstaltung, noch von echter demokratischer Gesinnung. Der Rede-Boykott zeigt vielmehr, dass Knobloch mit ihren klaren Worten den wunden Punkt der AfD getroffen hat.

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