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Staubsauger-König James Dyson greift Tesla an

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Staubsauger-König James Dyson greift Tesla an

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    James Dyson hat keine Angstvor Herausforderungen
    James Dyson hat keine Angstvor Herausforderungen Foto: Stefan Rousseau (PA Wire)

    Jedes Mal, wenn James Dyson sich auf ein Podium oder in ein TV-Studio setzt, um von seinem unglaublichen Erfolg zu erzählen, fällt früher oder später eine Zahl. Fünftausendeinhundertsiebenundzwanzig, sagt Dyson dann. 5127 Prototypen und fünf Jahre hat der Unternehmer gebraucht, bis Mitte der 80er Jahre aus seiner Idee ein fertiges Gerät geworden war: ein Staubsauger, der keinen Beutel mehr braucht. Meistens lacht Dyson ein wenig schelmisch, wenn er darüber spricht. Denn heute sind die Misserfolge dieser Zeit natürlich weit weg, aus dem Sohn eines Lehrers ist längst Sir James Dyson geworden, das Magazin „Forbes“ zählt den 70 Jahre alten Briten zu den 500 reichsten Menschen auf der Welt. Und doch ist die kleine Geschichte, die Dyson immer wieder erzählt, mehr als nur eine nette Anekdote über einen Erfinder und seinen späten Erfolg. Denn Dyson kann über viele Dinge lange und leidenschaftlich reden, über kaum etwas allerdings so leidenschaftlich und lang wie über das Scheitern. Sein Leben, hat er einmal gesagt, ist ein Leben voller Fehler. Er sagt das mit der ihm eigenen Fröhlichkeit. Denn wer einen Fehler gemacht hat, müsse sich hinsetzen und überlegen, was er besser machen kann.

    Es sind solche Sprüche, für die die Briten den exotischen Unternehmer lieben. Dyson, der drei Kinder hat und mit seiner Frau Deirdre in Südengland lebt, tritt auch heute noch stets selbst in seinen Staubsauger-Werbespots auf. Mit seinem kantigen Gesicht und den weißen Haaren sieht er dann fast ein wenig so aus wie Dr. Emmett Brown, der verrückte Erfinder aus „Zurück in die Zukunft“. Ähnlich wie der Kino-Tüftler hat auch Dyson regelmäßig neue Ideen. Mittlerweile stellt das Unternehmen nicht mehr nur Staubsauger her, sondern auch Handtrockner, Ventilatoren – und bald wohl auch Elektroautos. 2,3 Milliarden Euro will er in das Projekt stecken, 2020 soll das erste Fahrzeug vom Band rollen. Dyson hat 400 Ingenieure angeheuert, die vorher bei Unternehmen wie BMW, Aston Martin oder Tesla gearbeitet haben. Man darf also davon ausgehen, dass es ihm ernst damit ist. Abwegig ist der Schritt nicht. Für seine Staubsauger und Handtrockner hat der Konzern bereits hocheffiziente Motoren entwickelt. Vor allem aber hat Dyson keine Angst vor Herausforderungen. „Man kann alles neu erfinden“, hat er einmal gesagt. Und am liebsten nimmt er sich ganz profanen, ganz alltäglichen Dingen an, die er selbst benutzt.

    Dyson weiß, dass der Elektroauto-Markt nicht auf ihn, den Erfinder aus England, gewartet hat. Aber er glaubt, dass er erfolgreich sein kann, wenn die Technologie besser ist als die seiner Rivalen. Dass er das kann, hat der Brite schon so manches Mal bewiesen. Foto: Stefan Rousseau, dpa

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