Kultur ist Nahrung für die Seele. Eine Nahrung, die man nicht in die gegnerischen Blöcke "fleischlich" und "vegetarisch" teilen kann. Ganz besonders schmackhaft ist die Kultur, die beim Würzburger Hafensommer alljährlich zur Labsal fürs Gemüt wird.
Alleine, in diesem Jahr sorgt eine Diskussion für Magenverstimmung: Soll es in den Pausen des Würzburger Hafensommers nur noch Vegetarisches geben? Weil das eh die beliebteste Kost ist? Und weil man mit jedem Bissen vom Grünkern-Burger ein bisschen die Welt rettet? Der Kulturfreund soll also keine Wahl mehr haben zwischen Bratwurst und Tofu-Bratling?
Kulinarisch keine Wahl haben im Wahljahr?
Sowas geht in einem Wahl-Jahr natürlich gar nicht. Entsprechend kommt von der Partei Markus Söders, der sich bekanntlich öfter wendet als eine Bratwurst auf dem Grill, lautstarker Protest. Das diesjährige Konzertprogramm ist, wohl von langer Hand, schon längst auf vegetarische Linie gebracht. Allein das Programm vom 5. August, mit "Brandão/Faber/Hunger". Ein Name, der den knurrenden Grundton der Reihe anschlägt, vor allem für die Konservativen unter den Gästen.
Und es hört bei einem Stargast aus den USA nicht auf: Suzanne Vega kommt an den Main, wir hoffen politisch korrekt per klimafreundlichem Übersee-Ruderboot. Allerdings: Seit dem Streit um den Hafensommer lesen wir nur noch Suzanne Vegan! Überhaupt sollte das ganze Kulturereignis einen ehrlicheren Namen haben. Wir freuen uns also auf den Hafersommer 2024!