Man mag von der Philosophie halten, was man will: Im Falle eines Wasserschadens in der Küche nützt einem der Leibniz'sche Satz von der besten aller möglichen Welten herzlich wenig, wenn der ausgebuchte Handwerker sein Kommen frühestens in einem halben Jahr zusagt. Auf der anderen Seite: Der Konstruktivismus eines Michel Foucault hat etwas. Die unerreichbare Wirklichkeit da draußen ist für den Menschen nur eine Bastelei im Kopf. Also ist man einfach das, was man sein will. Das birgt Chancen. In diesem Sinne lesen Sie, liebe Leserinnen und Leser, gerade einen Text von Brad Pitt. Gehen Sie also andächtig damit um! Sie werden von diesem Autor noch viele Jahrzehnte lang Glossen lesen müssen. Denn mit dem derzeitigen Renteneintrittsalter ist auf Dauer kein Staat zu machen. In Stade erhob gerade ein Verwaltungsfachangestellter Anspruch auf seine Rente. Die habe er sich mit 102 Jahren redlich verdient. Nun mag es tatsächlich Verwaltungsfachangestellte geben, die bis zur Ausstellung eines wichtigen Bescheides etwas mehr Zeit benötigen. Aber die im Raum stehende Zahl scheint dann doch etwas übertrieben. Nach allen verfügbaren Dokumenten und auch nach dem Erscheinungsbild des Klägers ist der Mann erst 48 Jahre alt. Der bleibt aber vor dem Landessozialgericht in Celle dabei, dass er bereits 1919 und nicht erst 1973 zur Welt gekommen sei. Der Mann könnte Ideengeber für die Behörden sein. Immer, wenn ein Angestellter Pi mal Daumen seine 40 Jahre voll hat, sagt ein Brief von der Rentenversicherungsanstalt: „Sie sind erst 48 Jahre alt!“ Das wäre Sisyphos 4.0!
Unterm Strich