November 1970. Im Wohnzimmer vor dem Fernseher, was damals noch Lagerfeuercharakter hatte, versammelte sich die Nation, um in wöchentlichem Abstand die Abenteuer des „Kleinen König Kalle Wirsch“, von der Augsburger Puppenkiste in Szene gesetzt, zu verfolgen. Kalle, König einer bunten Gemeinschaft aus Erdmännchen, Wirschen, Wolden, Gilchen, Murken und Trumpen, muss seinen Thron verteidigen. Zoppo Trump, Anführer der finsteren Trumpe, will ihm nach dem Motto „Trump first“ selbigen streitig machen, fordert den kleinen König zum Zweikampf. Trump, der zwar eine große Klappe, aber nicht sonderlich viel Mut hat, versucht kampflos mehr Macht zu bekommen, stellt Kalle Fallen, die er durch die tolpatschigen Trumpe Querro und Quarro und eine fiese Ratte, der er ein Ministeramt versprochen hat, aufstellen lässt. 1970 siegt am Ende das Gute, Kalle entgeht allen Hindernissen, erreicht im Bauch eines Feuerwurms die Festung und besiegt Trump im ehrlichen Dreikampf mit 2:1. November 2019. Ein Trump regiert im Weißen Haus nach Gutsherrenart und so, als wäre sein Land ein Selbstbedienungsladen. Seine Gegner wollen ihn mit einem Amtsenthebungsbann belegen. Doch Haartolle Trump, König der Weißen und Rotnackigen, twittert und wettert dagegen, bis sich die Balken biegen. Er fake-newst sich so durch seine eigene Wahrheit, spricht von Hexenjagd oder „America First“, wenn er „Trump First“ meint. Er stellt Fallen und wahrscheinlich hat er auch schon einer Ratte ein Ministeramt versprochen – und alle warten nun auf den Feuerwurm.
Unterm Strich