Irgendwas stört? Schnell ein Foto davon gemacht. Am besten mit einem Google-Smartphone der neuesten Art. Denn der allgegenwärtige Konzern wirbt zurzeit damit, dass man in aufgenommenen Fotos unliebsame Details kinderleicht entfernen kann. Einfach in der Bildbearbeitung des Smartphones mit einem Finger auf das hässliche Etwas tippen – und, schwupp!
Schon stört der Plastikmüll den idyllischen Sonnenuntergang am Strand nicht mehr, die blöden Möwen vorne links auch nicht. Oder die ungeliebte Schwiegermutter auf dem Familienbild. Einfach weg. Und sie kann sich nicht mal wehren.
Fingertipp aufs Foto: Das hat großen Alltagsnutzen
Wow, der Alltagsnutzen ist gewaltig. Nächster Tipp: Fotografieren Sie Ihre Gasrechnung. Fingertipp – und schon ist der Betrag verschwunden. Oder gleich die ganze Rechnung. Eine Sorge weniger. An der Tankstelle: Ein Bild von der Anzeigetafel gemacht, dann Fingertipp - Sie wissen schon.
Bereits Pippi Langstrumpf sang: Ich mach' mir die Welt, wie sie mir gefällt. Insofern ist dieser allgegenwärtige Konzern aus den USA die neue Pippi. Und das mit globaler Tragweite: Man stelle sich vor, die Russen machen mal schnell Fotos von Putin. Fingertipp – weg. Die Amis wiederum könnten schon heute Zeichen setzen für die US-Präsidentenwahl in zwei Jahren: Fotos von Trump . . . und so weiter.
Fingertipp - Regierung weg? Klimawandel bitte auch!
Nur den Briten sollte man das neue Smartphone nicht geben. Wenn die das mit der Bildbearbeitung schnallen, wird das nie was mit einer Regierung für die nächsten Jahre. Kaum gewählt, Fingertipp – bitte nicht. Wie man indes mit dem Smartphone ein Bild vom Klimawandel macht, na ja, das wird irgendjemand schon noch herausfinden.