An dieser Stelle sind die Schreiber dieser Zeitung täglich gefordert, die Ereignisse unserer Welt mit nicht ganz ernst gemeinten Worten zu kommentieren. Dabei kommt es vor, dass auch wir Liebhaber und Liebhaberinnen geflügelter Worte an unsere Grenzen stoßen. Zum Glück sind wir damit nicht allein. Wer stößt in Deutschland und Europa gerade nicht alles an seine Grenzen. Das Thema Grenzen weist seit Monaten alles andere in die Schranken. Nicht, dass das Thema neu wäre, nein. Schon Adam und Eva machten einst ihre Grenzerfahrung, und der Rest der Geschichte ist bekannt. Grenzen überschreiten und gleichzeitig immer neue Grenzen ziehen, war seit jeher ein gefährliches Begehren der Menschheit. Mittlerweile wird die Zahl der Leute, die an Grenzen stoßen, immer länger. Das kann mit einem großen Risiko verbunden sein, etwa in Bayern mit dem, frontal vom Schlagbaum der Obergrenze erfasst zu werden. Der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer erkannte schon vor langer Zeit: „Jeder sieht die Grenzen seines Gesichtsfeldes als die Grenzen der Welt an.“ Wie wahr. Manche finden das sogar zum Schießen, andere eher zum Heulen. Die Politiker, mächtige Grenzgänger dieser Welt und selbstverständlich in weiten Teilen grenzenlose Meister des geflügelten Wortes, haben längst alle Schamgrenzen gesprengt.
Und sie sind viel zu beschränkt, um in ihrem Hirn endlich Transitzonen der Menschlichkeit einzurichten. Bevor?s mir deswegen jetzt wieder aus allen meinen begrenzten Öffnungen kommt, mache ich für heute mal die Schotten dicht. Und das meine ich jetzt ganz ernst.