Ein 50-sekündiger Filmclip auf dem privaten Facebookprofil der Kreisvorsitzenden der Frankfurter Grünen, Daniela Cappelluti, zieht Kreise. Hier attackiert die Grünen-Politikerin den AfD-Vorsitzenden Alexander Gauland, der mit seiner Begleitung gerade in der Frankfurter Altstadt bummelte. Der Facebook-Film ist mittlerweile nicht mehr öffentlich einsehbar, war allerdings zeitweise auf Youtube in einer Replikation zu sehen. Seit dem Freitag ist der Clip aber ebenfalls gelöscht.
„Sehr geehrter Herr Gauland, ich würde Sie bitten, die neue Altstadt Frankfurts zu verlassen.“, fordert Cappelluti in dem selbst gefilmten Clip. Gauland reagiert darauf irritiert, kommentiert die Forderung aber nicht weiter. Lediglich seine Begleiterin nimmt sich der Grünen-Politikerin kurz und ablehnend an.
Gauland war während der Pokalfeier in der Nähe des Römerbergs
Das Video entstand am Sonntagnachmittag an der Schirn, nicht weit entfernt vom Frankfurter Römerberg, auf dem die Eintracht-Fans gerade den DFB-Pokalsieg gegen Bayern München feierten. Cappelluti hielt den Zeitpunkt des Gauland-Besuches zu den Feierlichkeiten der Sportgemeinde offenbar so unpassend, dass sie das Handy zückte und Gauland verbal anging. Möglicherweise ist dafür auch die Vorgeschichte der AfD mit der Eintracht ein wesentlicher Faktor gewesen. Der Frankfurter Vereinspräsident Peter Fischer hatte sich Anfang des Jahres dafür stark gemacht, dass AfD-Anhänger keine Mitglieder seines Vereins werden können. Die AfD zeigte den Eintracht-Chef daraufhin an.
Der durchaus heiseren Stimme nach zu urteilen, war Cappelluti selbst an den Feierlichkeiten beteiligt und handelte möglicherweise im „Überschwang der Gefühle“, wie Bastian Bergerhoff, Sprecher der Frankfurter Grünen im Interview mit der FAZ die Situation bewertete.
Grüne distanzieren sich nicht von der Aktion
Die Aktion spiegle nicht die „normale Streitkultur“ der Grünen wider, bestätigt Bergerhoff, distanzieren wollte sich die Partei davon aber nicht. Vielmehr sei Alexander Gauland einer, der selbst stark austeile und polarisiere. Deshalb müsse er es aushalten, wenn er in der Öffentlichkeit so angegangen werde.
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