Wer in Luzern nachfragt, was die Bürger von der Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock hoch über dem Vierwaldstättersee halten, bekommt oft eine deutliche Ansage: Straßensperren, überall Polizei. Was das alles kostet, rausgeschmissenes Geld – und vor allem ist ja nicht einmal Angreifer Russland dabei, wenn man bei Luzern die internationale „Friedenskonferenz“ zum Ukraine-Konflikt begeht.
So reden auch viele in Deutschland. Zum Teil auch diejenigen, die scharf kritisieren, dass auch und gerade aus Berlin Milliarden Euro Militärhilfe an Kiew fließen. Für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenksyj wird es jetzt und vor allem am Samstag in der Schweiz darum gehen, dass Unterstützung nicht nur vom Westen kommt, sondern auch aus Staaten, die den Abwehrkampf der Ukraine bisher nicht unterstützen – in Südamerika, Asien oder Afrika.

Doch das ist Unsinn. Über den Krieg in der Ukraine international mit möglichst vielen Präsidenten und Regierungschefs zu sprechen, ist immer richtig – egal ob in Berlin, Süditalien oder jetzt bei Luzern. Natürlich muss Russland über kurz oder lang in die Verhandlungen integriert werden. Aber nicht so, wie sich das der kriminelle Diktator Wladimir Putin vorstellt.
Es spricht leider vieles dafür, dass sich die Ukraine das ihr zustehende Territorium militärisch nicht in Gänze zurückholen kann. Dennoch ist es indiskutabel, dass Putin nicht nur verlangt, dass die Ukraine auch auf Gebiete im Osten des Landes verzichtet, die noch unter Kontrolle der ukrainischen Streitkräfte sind, sondern auch die Eliminierung der „nationalsozialistischen“ Regierung in Kiew fordert – was Moskau wirklich will, ist eine willfährige Regierung in der ukrainischen Hauptstadt.
Der Westen muss Putin zu echten Verhandlungen bewegen
Was also ist zu tun? Der Westen muss mit forcierter militärischer und politischer Unterstützung dafür sorgen, dass der Krieg für Russland in jeder Beziehung derart teuer wird, dass Putin endlich in echte Friedensverhandlungen einwilligt.