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Corona-Pandemie: Virologe Streeck: Coronavirus nicht länger eine Sonderstellung einräumen

Corona-Pandemie

Virologe Streeck: Coronavirus nicht länger eine Sonderstellung einräumen

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    Hendrik Streeck ist Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Bonn.
    Hendrik Streeck ist Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Bonn. Foto: Rolf Vennenbernd, dpa

    Die Zahl der Infektionen steigt langsam wieder. Und doch warnt der Virologe Hendrick Streeck drauf, sich in Herbst und Winter zu sehr auf das Coronavirus zu konzentrieren. „Ich rechne damit, dass wir im Herbst und Winter einen Anstieg der Corona-Fallzahlen erleben werden“, sagt er im Interview mit unserer Redaktion.

    „Die Frage ist, wie viel Aufmerksamkeit wir welchem Erreger schenken wollen. Und da beobachte ich mit einer gewissen Sorge, dass wir dem Coronavirus immer noch eine Sonderstellung einräumen.“ Zwar seien in den vergangenen Jahren Grippewellen weitgehend ausgeblieben, doch das könne dieses Jahr anders sein. „Eine Erkrankung, die von vielen unterschätzt wird, ist die Grippe, also die Influenza. Es hat sich eine Einstellung breitgemacht: Wenn es nicht Corona ist, dann ist alles in Ordnung“, sagt Streeck.

    Der Virologe rät allen, die zu einer Risikogruppe gehören oder mit vielen Menschen in Kontakt kommen, zu einer Grippeschutzimpfung. Ob die kalte Jahreszeit wirklich eine Grippewelle mit sich bringt, lasse sich jetzt noch nicht sagen. „Normalerweise kommt die Grippewelle meist erst im Januar, Februar“, sagt der Mediziner. „In den Monaten davor sehen wir vereinzelt Fälle, dann lässt sich eher sagen, womit wir rechnen müssen. Aber selbst, wenn wir jetzt noch keine Vorhersage treffen können, ist es gut, mit dem Hausarzt zu sprechen und sich gegebenenfalls eine Grippeschutzimpfung verabreichen zu lassen.“

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