(dpa) Vier Monate nach der Entführung des deutschen Frachters „Hansa Stavanger“ vor der somalischen Küste haben die Seeräuber das Schiff am Montag wieder freigegeben. Ein Sprecher der EU-Operation Atalanta bestätigte, das Schiff habe am Montagabend seinen Ankerplatz bei der Küstenstadt Haradhere verlassen und fahre mitsamt seiner Besatzung Richtung Norden. Die „Hansa Stavanger“ werde von Kriegsschiffen aus EU-Staaten begleitet.
Ein Sprecher der Piraten hatte der Deutschen Presse-Agentur in Nairobi zuvor die Übergabe eines Lösegeldes bestätigt. „Wir haben 2,7 Millionen Dollar (2,1 Millionen Euro) vom Eigentümer erhalten“, sagte Muse Guled in einem Telefongespräch. Das Geld war nach Angaben von „Spiegel Online“ am Vormittag von einem kleinen Flugzeug über dem Frachter abgeworfen worden. Die Hamburger Reederei Leonhardt & Blumberg gab zunächst keine Stellungnahme zu der Freilassung ab.
Das Containerschiff war am 4. April vor der Küste zwischen Kenia und den Seychellen entführt worden. An Bord der „Hansa Stavanger“ befinden sich fünf Deutsche.