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NEAPEL: Schwurgericht in Neapel bestätigt Haftstrafen gegen Camorra-Clan

NEAPEL

Schwurgericht in Neapel bestätigt Haftstrafen gegen Camorra-Clan

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    (afp) Trotz massiver Einschüchterungsversuche hat ein Schwurgericht in Neapel am Donnerstag die Haftstrafen gegen mehrere Mitglieder der neapolitanischen Camorra bestätigt. Mit 16 lebenslänglichen Gefängnisstrafen entsprachen die zwei Richter und sechs Geschworenen den Forderungen der Staatsanwaltschaft. Der „Spartacus“-Prozess war einer der größten Mafia-Prozesse der Geschichte Italiens. Fünf Zeugen oder deren Verwandte wurden im Laufe des Verfahrens ermordet, ein Richter wurde im Gerichtssaal bedroht.

    Prominentester Angeklagter war der Chef des Casalesi-Clans, Francesco „Sandokan“ Schiavone, der seit 1998 in einem Hochsicherheitsgefängnis sitzt. Die lebenslängliche Haft gegen den 55-Jährigen wegen zahlreicher Morde wurde genauso bestätigt wie gegen die führenden Casalesi-Chefs Francesco Bidognetti, Michele Zagaria und Antonio Iovine. Die beiden letzteren sind nicht in den Händen der Justiz, sondern leben im Untergrund. Zwei Angeklagte verfolgten die Urteilsverkündung in Stahlkäfigen im Gerichtssaal, in dem höchste Sicherheitsvorkehrungen herrschten. Die anderen durften das Urteil per Video-Konferenz aus ihrer Zelle verfolgen.

    Das Berufungsverfahren betraf 36 Angeklagte, im ersten Prozess waren 2005 insgesamt 95 Mafiosi zu mehr als 700 Jahren Haft verurteilt worden. Mehr als 500 Zeugen sagten in dem Verfahren aus. Diese Zeugen riskierten oft ihr Leben. Der „Spartacus“-Prozess kam aufgrund der Aussagen von rund zwanzig Mafia-Aussteigern zustande. Der Vater eines dieser „Reuigen“ wurde im Laufe des Verfahrens ermordet. Der erste große Mafia-Prozess in Italien begann im Jahr 1986 unter der Leitung der Richter Giovanni Falcone und Paolo Borsellino. Beide wurden 1992 ermordet.

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