Die EU wird nicht zur Militärmacht. Das am Montag gestartete gemeinsame Operationszentrum ist ein wichtiges Signal. Aber bisher reicht das natürlich nicht, um dem Ziel näher zu kommen, das die Mitgliedsstaaten sich gegenseitig schon lange versprochen hatten: eine Sicherheits- und Verteidigungsunion.
Dafür müsste man nicht nur einfach immer neue Strukturen erfinden, sondern auch das bestehende Geflecht an schnellen Eingreiftruppen und Einsatzzentralen durchforsten, um nicht sogar innerhalb der EU zu Doppelstrukturen zu kommen. Geschweige denn gegenüber der Nato. Dass dies nicht so einfach ist, wie die Minister dies gerne nach ihren Treffen versprechen, hat die EU leidvoll erfahren müssen.
Denn am Anfang der Idee eines gemeinsamen Auswärtigen Dienstes stand auch die Idee, Kosten im diplomatischen Apparat der Regierungen einzusparen, indem man Vertretungen im Ausland entweder zusammenlegt oder unter dem Dach einer EU-Botschaft zusammenfasst. Davon ist auch nach vielen Jahren nichts zu sehen.
Wenn es aber nicht gelingt, die bestehenden Strukturen für militärische und zivile Einsätze zu verschlanken und sogar abzubauen, wird von dem großen und hehren Vorsatz, die zur Verfügung stehenden Mittel effizienter zu nutzen, nicht viel übrig bleiben.