Natürlich war Horst Seehofer noch voll auf Wahlkampf gebürstet, als er in Würzburg mit markigen Worten die „Ausweisung“ von zwei ARD-Journalisten aus Bayern forderte. Schließlich hatte er sich zuvor bei einer Veranstaltung in Würzburg ordentlich ins Zeug gelegt, um den Besuchern klarzumachen, dass im Freistaat alles besser sei als anderswo in Deutschland und dass die Bayern das natürlich der CSU zu verdanken hätten. Allerdings hat Seehofer in seiner Euphorie wohl kurzfristig vergessen, dass Bayern Teil der Bundesrepublik ist – und dass das Grundgesetz die Pressefreiheit auch an Main und Donau gewährleistet. Dazu gehört, dass Journalisten Fragen stellen dürfen, die Politikern zuweilen unbequem sind. Ganz besonders, wenn es darum geht, wie die gewählten Volksvertreter mit den von ihren Wählern erarbeiteten Steuergeldern umgehen.
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