Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten
Main-Post Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten

MÜNCHEN: Angeklagte im Siemens-Prozess verurteilt

MÜNCHEN

Angeklagte im Siemens-Prozess verurteilt

    • |
    • |
    Die im Schmiergeld-Skandal bei Siemens Angeklagten Heinz Wolfgang K. (links) und Wolfgang R. (rechts) im Landgericht München.DPA
    Die im Schmiergeld-Skandal bei Siemens Angeklagten Heinz Wolfgang K. (links) und Wolfgang R. (rechts) im Landgericht München.DPA Foto: FOTO

    (dpa) Im zweiten Strafprozess um den milliardenschweren Schmiergeld-Skandal bei Siemens hat das Landgericht München die beiden Angeklagten am Mittwoch zu Bewährungsstrafen verurteilt. Die 58 und 69 Jahre alten früheren Mitarbeiter des Elektrokonzerns hätten sich der Beihilfe zur Untreue beziehungsweise Beihilfe zur Bestechung schuldig gemacht, befand die Kammer unter dem Vorsitzenden Richter Peter Noll. Die Angeklagten hatten ihre Beteiligung an Schmiergeld-Zahlungen in aller Welt über ein System von schwarzen Kassen und Scheinberaterverträgen mit Tarnfirmen gestanden. „Diese Art des Wirtschaftens ist per se Untreue“, sagte Noll.

    Die Initiative für die Taten sei aber „nicht auf dem Mist der beiden Angeklagten“ gewachsen. „Die Loyalität der Mitarbeiter wurde missbraucht von Vorgesetzten der Firma.“ Der 58-jährige Angeklagte erhielt wegen Beihilfe zur Untreue in 62 Fällen und wegen insgesamt 13 Fällen von Beihilfe zur Bestechung zwei Jahre auf Bewährung sowie eine Geldstrafe von 12 000 Euro. Sein mitangeklagter früherer Kollege wurde wegen zwei Fällen der Beihilfe zur Untreue zu neun Monaten auf Bewährung verurteilt und muss 20 000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen. Bereits zum Prozessauftakt hatte Noll den Angeklagten im Gegenzug für ihre Geständnisse Bewährungsstrafen in Aussicht gestellt. Sie hatten als Helfer des früheren Siemens-Managers, der bereits im Sommer zu einer Bewährungs- und Geldstrafe verurteilt wurde, unter anderem Barauszahlungen veranlasst und das Geld weitergereicht. Beide akzeptierten das Urteil, das damit rechtskräftig ist. Der Schmiergeld-Skandal war vor zwei Jahren ins Rollen gekommen und hatte den Konzern in eine tiefe Krise gestürzt. Dabei geht es um 1,3 Milliarden Euro, die zur Erlangung von Aufträgen im Ausland eingesetzt worden sein sollen. Siemens stellt sich deshalb auf Strafen von rund einer Milliarde Euro ein und hat sich diese Summe vorsorglich beiseitegelegt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden