Die Inderin, die die treibende Kraft hinter der Übernahme war, sei mit großem Jubel empfangen worden, sagte Escada-Betriebsratschefin Ursula Dreyer der Deutschen Presse-Agentur dpa. „Es war eine sehr emotionale Veranstaltung“, viele Mitarbeiter hätten Freudentränen vergossen.
Nach der Übernahme Escadas sagte Megha Mittal am Freitag: „Unser wichtigstes Ziel ist zu garantieren, dass das bedeutende Erbe dieser weltbekannten Firma in eine sichere und erfolgreiche Zukunft übertragen wird. Trotz der Schwierigkeiten in der letzten Zeit hat Escada das Potenzial, seinen Platz in der Welt der Luxus-Marken neu zu definieren, und zum Synonym für anspruchsvolle Qualität und Eleganz zu werden.“ Sie sei überzeugt, dass das Team unter Escada-Chef Bruno Sälzer das erreichen könne.
Am Donnerstagabend hatte Insolvenzverwalter Christian Gerloff nach einem wochenlangen Bietergefecht die Entscheidung bekannt gegeben. Demnach wird das Unternehmen an einen Trust der Familie Mittal verkauft. Escada-Chef Sälzer, der seit seinem Amtsantritt im vergangenen Jahr eine Neuausrichtung des Modekonzerns auf den Weg gebracht hatte, kann im Amt bleiben. Für Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten sei die Zeit der Unsicherheit vorbei, sagte er: „Wir haben mit der Familie Mittal unseren Wunschpartner gefunden. Nun zählt nur noch der Blick nach vorne.“
Escada war durch hohe Verluste, Umsatzrückgang und eine drückende Schuldenlast in die Existenzkrise geraten. Im August musste das Unternehmen Insolvenzantrag stellen, nachdem zuvor ein finanzieller Notplan gescheitert war. Am Firmensitz in Aschheim bei München beschäftigt Escada rund 500 Mitarbeiter.