Einer der größten Arbeitgeber in Mainfranken sieht sich trotz eines coronabedingten Umsatzrückgangs auf gutem Weg: Die Bosch Rexroth AG mit Sitz in Lohr (Lkr. Main-Spessart) bleibt profitabel. Wie das Unternehmen am Dienstag weiter mitteilte, seien für 2021 an den deutschen Standorten "umfangreiche Investitionen" geplant.
Mit 5,2 Milliarden Euro war der Umsatz 2020 etwa 17 Prozent geringer als im Jahr 2019, welches aber ein Rekordjahr gewesen sei. Neben den Folgen der Pandemie habe sich der Konjunkturabschwung in der Branche bemerkbar gemacht. Für das laufende Jahr strebe das Unternehmen wieder ein Plus beim Umsatz an, sagte ein Sprecher auf Anfrage, ohne Zahlen zu nennen.
Wie viele Menschen bei Bosch Rexroth arbeiten
Bosch Rexroth ist eine hundertprozentige Tochter des schwäbischen Bosch-Konzerns und auf Hydraulik sowie Fabrikautomation spezialisiert. Mit 7350 Beschäftigten in Mainfranken ist das Unternehmen nach ZF in Schweinfurt der größte industrielle Arbeitgeber der Region. Alleine in Lohr arbeiten 5300 Menschen bei Bosch Rexroth, in Schweinfurt 1300, in Augsfeld bei Haßfurt 400 und in Volkach (Lkr. Kitzingen) 350. Die 25 Standorte in Deutschland bringen es auf knapp 14 000 Mitarbeiter, weltweit sind es gut 29 000.
Zuletzt hatte das Unternehmen für Schlagzeilen gesorgt, weil aus Lohr wohl 75 Stellen abgezogen werden. Andererseits sollen aus dem saarländischen Homburg 115 Arbeitsplätze nach Lohr verlegt werden.

Weil die Aufträge seit der zweitem Hälfte 2020 zunehmen, blickt Bosch Rexroth "vorsichtig zuversichtlich" auf das laufende Geschäftsjahr. Allerdings gibt sich Vorstandsvorsitzender Rolf Najork mit Blick auf die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zurückhaltend: "Die Erholung wird länger dauern als die Krise selbst." Sein Unternehmen wolle in naher Zukunft flexibler auf konjunkturelle Schwankungen reagieren.
Wo Bosch Rexroth investiert hat
Etwa 45 Millionen Euro hat Bosch Rexroth nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr in seine deutschen Standorte investiert, darunter in den Neubau eines Innovationszentrums in Ulm. 28 Millionen Euro gingen zum Beispiel in den Ausbau des Werkes im chinesischen Xian, das das Zentrum für Fabrikautomation in Asien sei. Auch 2021 seien "erhebliche Investitionen" an den deutschen Niederlassungen geplant.

Trotz des Umsatzrückgangs in 2020 sei Bosch Rexroth profitabel, heißt es in der Mitteilung weiter. Details zu diesem operativen Ergebnis (Ebit) nannte der Unternehmenssprecher nicht. Trotz des ersten Lockdowns im vergangenen Jahr seien die Lieferketten zu den Kunden erhalten geblieben.